PNN 26.02.2010
Kleinmachnow - Es wird keinen Stopp für den geplanten Ausbau der
Kleinmachnower Schleuse auf einer Länge von 190 Metern geben. Das teilte das
Bundesverkehrsministerium gestern mit. Der Termin für einen Baubeginn sei noch
nicht bekannt. Zunächst müsse das Vergabeverfahren abgeschlossen werden. Der
Ausbau sei notwendig, bekräftigte der Parlamentarische Staatssekretär beim
Verkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU). Die 190 Meter lange Schleusenkammer sei
das Ergebnis einer sorgfältigen Abwägung. Eine kürzere Schleuse sei aus
naturschutzfachlichen Gründen ausdrücklich verworfen worden, verteidigte
Ferlemann die von Umweltschützern und vielen Politikern vor Ort kritisierte
Entscheidung. „Die bei einer kürzeren Schleuse erforderlichen Kopplungs- und
Wartestellen würden tiefere Abgrabungen und deutlich mehr Holzungsarbeiten
erfordern“, so Ferlemann. „Ich appelliere daher an die Bürgerinitiative und die
Naturschutzverbände, von ihren umweltschädlichen Vorstellungen Abstand zu
nehmen und zur Vernunft zurückzukehren", so Ferlemann.
Auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium,
Katherina Reiche (CDU), sieht keine Chancen mehr, die 190-Meter-Schleuse zu
stoppen. „Der Zug ist abgefahren“, sagte sie gestern gegenüber den PNN. „Ich
habe aber erreicht, dass die Bäume nicht vor diesem Sommer gefällt werden“,
erklärte Reiche, die sich gegen den 190-Meter-Ausbau ausgesprochen hatte. Damit
würden am Teltowkanal brütende Vögel geschützt. Grünes Licht für den Ausbau der
Schleuse kam am Donnerstagabend auch aus dem Brandenburgischen
Landtag: Ein Antrag von FDP und Grünen, die 190-Meter-Schleuse zu stoppen,
wurde endgültig abgelehnt. ldg/tor