PNN 08.02.10
Potsdam-Mittelmark - Die Mobilität der Mittelmärker soll im Zentrum
eines öffentlichen Kreisentwicklungsforums am 27. März in der
Heimvolkshochschule am Seddiner See stehen. Das kündigte Landrat Wolfgang
Blasig (SPD) jetzt auf einer Pressekonferenz an. Vor allem vor dem Hintergrund
der unterschiedlichen Entwicklungsräume und -perspektiven zwischen Ziesar und
Teltow komme diesem Thema eine Schlüsselfunktion im Landkreis zu, erklärte
Blasig. Die Tagung soll interessierten Einwohnern sowie Vertretern der privaten
Wirtschaft und des öffentlichen Lebens Gelegenheit geben, über konkrete
Handlungsansätze zu diskutieren. Gerechnet wird mit mindestens 120 Teilnehmern.
Konkret soll es darum gehen, wie angesichts künftig begrenzter Mittel der
Öffentliche Personennahverkehr ausgestaltet , die Kreisstraßen und Radwege
ausgebaut und die Mobilitätsbedürfnisse der Erwerbstätigen und Gewerbetreibenden
erfüllt werden können. Um ins Detail zu gehen, werden vier Arbeitsgruppen
gebildet – für das Straßen- und Wegenetz, den Personennahverkehr, Bildung und
Soziales sowie Wirtschaft und Tourismus. Zuvor wird Herbert Staadt von der
Fachhochschule Potsdam aktuelle wissenschaftliche Ansätze für eine nachhaltigen
Verkehrspolitik erläutern. Ziel des Forums sei es, konkrete
Handlungsempfehlungen für die Kreisentwicklungsstrategie zu geben, erklärte der
Landrat. Dabei gehe es vor allem auch um eine Schwerpunktsetzung angesichts
begrenzter Mittel.
Ein wichtiges Thema werde laut Blasig die künftige Zusammenarbeit zwischen den
Verkehrsbetrieben der Städte Potsdam und Brandenburg/Havel sowie der Landkreise
Potsdam-Mittelmark und Havelland sein. Von Gutachtern wird derzeit untersucht,
ob die bestehenden vier Verkehrsbetriebe effektiver in zwei Unternehmen zu
vereinen seien. Blasig sagte, er favorisiere den Fortbestand der einzelnen
„Fahrgesellschaften“ unter dem neuen Dach einer gemeinsamen Managementgesellschaft.
Notwendig sei es momentan, Vertrauen zwischen den einzelnen Partnern
aufzubauen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung könnte zum 1. April die
Übergabe von sechs lange umstrittenen Buslinien in die neuen Ortsteile der
Landeshauptstadt an den Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP) sein. Wie berichtet,
lagen die Konzessionen dafür bisher bei der mittelmärkischen
Havelbus-Gesellschaft. Die ViP übernimmt jetzt auch das notwendige Personal und
die Fahrzeuge.
Diskutiert werden sollte laut Blasig auch über das neue Verkehrskonzept „TKS
Netz 2010“ für die Region Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf. Auf der Basis eines
Gutachtens habe es hier interessante Vorschläge aus den Kommunen zur
Optimierung der Linienführungen gegeben, erklärte der Landrat. Wie berichtet,
soll das Angebot vor allem in die Richtungen Berlin und Potsdam ausgebaut
werden. Hier war der größte Anpassungsbedarf festgestellt worden.
Die Abgeordneten müssten jetzt entscheiden, ob der Landkreis dafür auch
finanzielle Mehrbelastungen in Kauf nehmen wolle. Die Mehrkosten könnten sich
insgesamt auf knapp 800 000 Euro im Jahr belaufen, die Hälfte davon würden die
drei beteiligten Kommunen übernehmen. Voraussichtlich zum Jahresende könnte
dieses Projekt dem Kreistag zum Beschluss vorgelegt werden, um die finanziellen
Auswirkungen dann in die Haushaltsplanung 2011 einfließen zu lassen so Blasig. Hagen
Ludwig
Infos und Anmeldungen unter www.potsdam-mittelmark.de