PNN 06.02.10
Kleinmachnow - Vor dem geplanten Neubau der Schleuse Kleinmachnow
sollen noch in diesem Monat eine Reihe von Bäumen gefällt werden. Wie der Bund
für Umwelt und Naturschutz (BUND) gestern mitteilte, sollen insgesamt 89
wertvolle Bäume abgeholzt werden. Eine ökologische Baubegleitung solle die
Einhaltung der Auflagen aus dem Planfeststellungsbeschluss überwachen. Dazu sei
am kommenden Montag um 8.30 Uhr eine Einweisung geplant. Zu den
Naturschutzauflagen gehöre, dass die Wurzeln der Bäume erst im Mai ausgefräst
werden dürfen, um überwinternde Zauneidechsen nicht zu stören.
Der BUND kritisierte die Baumfällungen als übereilt, da für den Bau der
Kleinmachnower Schleuse insgesamt vier Jahre veranschlagt seien. Zunächst soll
die historische Doppelkammerschleuse repariert werden, wofür noch keine
Abgrabungen am Nordufer erforderlich seien. Zudem wies der Umweltverband erneut
das Argument der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost zurück, wonach der
Neubau einer 190 Meter langen Schleuse ökologischer sei als der einer 115 Meter
langen. Die geplante 190 Meter lange Schleusenkammer verletze das Gebot der
Eingriffsminimierung und widerspreche der EU-Wasserrahmenrichtlinie, heißt es.
Der BUND dringt darauf, sich auf eine 115 Meter lange Schleuse zu beschränken,
um so die Eingriffe in die Natur zu minimieren. ddp