PNN 19.01.10
Kleinmachnow - Für den nach der Abwahl von Klaus Nitzsche
vakanten Posten des Gemeindevorstehers wird die Kleinmachnower CDU ihren
Abgeordneten Maximilian Tauscher vorschlagen. Das sagte CDU-Fraktionschef
Wolfgang Nieter den PNN auf Anfrage. Offen ist, ob die Fraktion bereits auf der
Februar-Sitzung des Gemeindeparlamentes ihren Vorschlag einbringen wird.
Amtierender Vorsitzender der Gemeindevertretung ist Tauscher selbst. Er legt
somit auch die Tagesordnung der Sitzungen fest. Derzeit findet sich für den
anstehenden Termin am 11. Februar kein Tagesordnungspunkt für die Neuwahl eines
Vorsitzenden. „Aber die Tagesordnung ist noch nicht fertig“, sagte Tauscher
gegenüber den PNN.
Als möglicher Gegenkandidat wird der langjährige Abgeordnete Klaus-Jürgen
Warnick gehandelt. „Ich bin von mehreren Seiten angesprochen worden“,
bestätigte der Linke gegenüber den PNN. Er selbst werde seine Kandidatur aber
nicht initiieren. Und wenn sich im Vorfeld abzeichne, dass seine Wahl
chancenlos ist, „werde ich mich auch nicht zur Wahl stellen“, sagte er.
Für aussichtslos hält Warnick den Personalvorschlag der CDU. Die kleineren
Fraktionen haben bereits eine Absage signalisiert. Auch die Linksfraktion wird
Tauschers Wahl nicht befürworten, erklärte Warnick. Denn die Linken wollen das
„strategische Vorgehen“ der CDU nicht unterstützen, die mitten im
Bürgermeister-Wahlkampf 2009 den „Fall Nitzsche“ lanciert hätten. Nach
Presseveröffentlichungen über Nitzsches frühere Stasi-Tätigkeit war der
SPD-Gemeindevertreter schließlich im Dezember mit knapper Mehrheit als
Vorsitzender des Ortsparlamentes abgewählt worden.
Warnick unterstellt, dass die CDU mit der vermeintlich gezielt initiierten
Debatte die SPD und auch Linkspartei im damaligen Bürgermeister-Wahlkampf
schwächen wollte. Auch der Vorwurf des CDU-Abgeordneten Ludwig Burkardt,
Warnick selbst habe bei entscheidenden Abstimmung Nitzsches Abwahl nur aus
Interesse an dessen Nachfolge befürwortet, liegt dem Linken schwer im Magen:
„Die CDU bekommt unsere Stimmen nicht.“ SPD-Fraktionschefin Susanne
Krause-Hinrichs „wäre überrascht“, sollte am 11. Februar die Personalie
diskutiert und abgestimmt werden. „Mit der aktuellen Haushaltdebatte haben wir ein
aktuell wichtiges Thema zu bearbeiten“, sagt sie. Zudem gelte die Verabredung,
dass sich die Fraktionen und der Ältestenrat zuvor über einen Personalvorschlag
für den Parlamentsvorsitz verständigen, der Konsens findet. Einen eigenen
Kandidaten habe die SPD-Fraktion nicht. Peter Könnicke