PNN 15.10.10

 

Schneemassen: Satzung soll überarbeitet werden Kleinmachnow und Werder räumen Nebenstraßen

Kleinmachnow/Werder (Havel) - Auch eine Woche nach dem schlimmsten Chaos sorgt der Schnee auf den Straßen in Kleinmachnow und Werder (Havel) noch für Handlungsbedarf und Gesprächsstoff. So regte der Ausschuss für Ordnung, Umwelt und Verkehr in Kleinmachnow jetzt eine Überarbeitung der Straßenreinigungssatzung an. Das sagte Ausschussvorsitzender Frank Musiol gegenüber den PNN nach der Sitzung seines Gremiums am Mittwochabend. Zu der Sitzung war auch der Leiter des mit der Räumung beauftragten Kleinmachnower Bauhofes, Hans-Dieter Eggert, gekommen.

Denkbar sei zum Beispiel die Einführung von vorübergehenden Parkverboten während der Räumeinsätze, sagte Musiol. Nach Aussagen des Bauhofs sei es in Kleinmachnow bereits zu sechs Unfällen gekommen, bei denen Räumfahrzeuge wegen Platzmangels mit parkenden Fahrzeugen kollidierten. Ausgewertet werden soll außerdem, wie die Anlieger ihren Räumpflichten nachgekommen sind. In „Extremsituationen“ wie der aktuellen Lage müsse der Bürgermeister künftig auch schneller reagieren, sagte Musiol.

Nach dem Aufruf zu Mithilfe an die Bürger (PNN berichteten) beauftragte die Kommune jetzt den Bauhof mit der Räumung auch der als Nebenstraßen eingestuften Straßen. „Wir tun, was wir können und hoffen, dass es nicht wieder schneit“, sagte Gemeindesprecherin Martina Bellack den PNN. Dennoch seien bislang nicht alle Kleinmachnower Straßen geräumt – auch, weil parkende Autos die Zufahrt für die Räumfahrzeuge unmöglich machen. „Das Ordnungsamt informiert die Bürger mit Zetteln von den Räumeinsätzen“, erklärte Bellack. Die Gesamtsituation habe sich bereits entschärft: „Man kann überall fahren, allerdings nicht so wie immer.“

Die Bürger hätten „vielfach mitgeholfen“, so Martina Bellack. Die Anwohner einer Straße hätten sogar den Bauhof in Eigenregie mit der Räumung ihrer Straße beauftragt und sich die Kosten geteilt. Bis alle Schneeberge von den Straßenrändern verschwinden, könne es dennoch etwas dauern, sagte die Gemeindesprecherin: „Erst werden die Straßen geräumt, dann wird der Schnee mit Lastwagen abgefahren.“

Auch in Werder (Havel) arbeitet man weiter an der Lösung des Schneeproblems: Wie Bürgermeister Werner Große (CDU) gestern mitteilte, werden seit vergangenen Montag durch die Stadt zusätzlich auch die Straßen der Kategorie C beräumt, obwohl dort eigentlich die Grundstückseigentümer die Räumpflicht bis zur Straßenmitte haben. Die Schneemassen seien für viele aber nicht mehr zu bewältigen gewesen. Kosten entstünden den Werderanern dadurch nicht, heißt es in einer Pressemitteilung. Um den Schneemassen in Werder Herr zu werden, wurden weitere Firmen beauftragt, in neuralgischen Gebieten den Schnee abzufahren, speziell auch auf der Inselstadt. „Wir gehen davon aus, dass bis zum Ende der Woche alle Problemfälle gelöst sind“, kündigte Bürgermeister Große an.Jana Haase