PNN 13.01.10

 

„Hoffnung und Klarheit“

Evangelische Schulen in Brandenburg streben mit dem Evaluationssystem "EchriS" nach Höherem (13.01.10)

Wird jeder Schüler individuell gefördert? Gibt es Formen gemeinschaftlich gelebter Religion? Werden den Schülern Werte vermittelt und ein verantwortungsvoller Umgang miteinander gelehrt? Diesen und vielen weiteren Fragen stellen sich vier evangelischen Grunschulen in Brandenburg. Dabei geht es nicht nur um den klassischen Schulunterricht, sondern besonders um den Umgang miteinander und die christliche Ausrichtung der Schulen.

Daher haben sich die evangelischen Grundschulen Babelsberg, Mahlow, Kleinmachnow und Potsdam für eine Teilnahme bei dem Evaluationsmodell EchriS entschieden. Sie wollen ihre Schule aktiv verbessern und weiterentwickeln. „Bildung, Erziehung und Betreuung“ sind die pädagogischen, „Hoffnung, Klarheit und Verantwortung“ die christlichen Perspektiven, durch die EchriS die Fragen und Kriterien ordnen und anwendbar machen will. Mit EchriS sollen die Schulen Kriterien für ihre eigene Untersuchung festlegen und dann durch Befragungen und andere Methoden Schwachpunkte und Weiterentwicklungsmöglichkeiten aufdecken.

EchriS ist ein deutschlandweiter Zusammenschluss von Verantwortlichen des christlichen Schulwesens, die sich für die Förderung christlicher Schulen engagieren. Der Verein verfügt über ein eigenes „Institut zur Evaluation christlicher Schulen“ an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg. Das Evaluationsprojekt wurde als christliche Alternative zur Schulevaluation für staatliche Schulen entwickelt. Mit EchriS sollen sich die Schulen pädagogisch weiterentwickeln, aber auch ihren spezifisch christlichen Weg beibehalten.

Nachdem die Stiftung Hoffbauer, der evangelische Bildungs- und Schulträger, seinen Schulen das Evaluationssystem vorgestellt hatte, begann die Grundschule Babelsberg Anfang des letzten Schuljahres mit dem Projekt. Die Schulleiterin Constanze Lingenthal hatte zuerst Bedenken, denn schließlich wurde die Schule erst 2006 eröffnet. Jedoch sei die Evaluation genau das richtige, um von Anfang an „Fehlentwicklungen zu vermeiden und den Aufbau der Schule voranzutreiben“.

Die Schule befindet sich noch in der ersten von fünf Phasen, die von der Bestimmung des Rahmens für das Projekt bis hin zur Festlegung zukünftiger Ziele gegliedert ist. Zu Beginn erstellt nun ein Gremium aus Lehren, Erziehern, Eltern und Vertretern des Schulträger Hoffbauer einen Plan mit den Kriterien, nach denen ihre Schule bewertet werden soll. Alle Bereiche der Schule werden untersucht und diskutiert. „Moderatoren“ von EchriS stehen dabei als Ansprechpartner bereit. Über die Treffen des Stiftungsverbundes können sich die vier brandenburger Schulen auch miteinander austauschen.

Wenn diese erste Phase erfolgreich abgeschlossen ist, erhält die Schule von EchriS das Basiszertifikat verliehen und kann zur Phase zwei aufsteigen. Der evangelischen Potsdamer Grundschule wurde schon im Herbst 2009 das Zertifikat feierlich verliehen, damit ist sie unter den ersten drei Schulen des Projekts.

Wie die Evaluation konkret umgesetzt werden kann, zeigt die Grundschule Kleinmachnow, die in ihrem Blog jeden dazu aufruft, an einem großen Wandaushang die einzelnen Bereiche der Schule zu bewerten und Vorschläge beizusteuern.

Auch Frau Constanze Lingenthal will möglichst bald alle Beteiligten der Schule miteinbeziehen. Auch die Eltern und besonders die Kinder sollen dann zu Wort kommen und sich gemeinsam für eine pädagogische und christliche Weiterentwicklung der Schule einsetzen.

www.echris.org