PNN 12.12.09

 

Kirche drängt auf Lösung

Bebauungsplanverfahren am alten Dorf angeschoben (12.12.09)

Kleinmachnow - Die Evangelische Kirchengemeinde Kleinmachnow ist dringender denn je auf eine Lösung ihres Raumproblems angewiesen. Das machte Pfarrerin Elke Rosenthal am Donnerstagabend in der Sitzung der Gemeindevertretung deutlich. Mehrheitlich schlossen sich die Gemeindevertreter jetzt der Bitte der Pfarrerin an, das lange Zeit gestoppte Verfahren für einen Bebauungsplan für den alten Dorfkern wieder anzuschieben. Das gilt als Voraussetzung für die Baupläne der Kirchengemeinde für das Gebiet am Zehlendorfer Damm.

Seit 1995 habe sich die Zahl der Kirchenmitglieder in Kleinmachnow auf 5500 Menschen verdoppelt, sagte Pfarrerin Rosenthal. Das Problem: „Unsere Räumlichkeiten sind nicht mitgewachsen.“ In der alten Dorfkirche und im Saal am Jägerstieg könnten lediglich jeweils rund 230 Menschen untergebracht werden. „Die Gottesdienste sind regelmäßig überfüllt.“ In der Folge muss die Kirche auf Turnhallen oder die Kantine auf dem früheren Siemens-Areal am Schwarzen Weg ausweichen. „Es ist nicht schön, einen Gottesdienst in einer Kantine oder einer Turnhalle zu feiern“, so Rosenthal. Für die Weihnachtsandacht wurden auch in diesem Jahr wieder Eintrittskarten verteilt, um dem Platzproblem Herr zu werden. „Das kann und darf nicht von Dauer sein“, sagte Rosenthal. Sie warb für eine schnelle, dauerhafte und umweltverträgliche Lösung für die geplanten Kirchenbauten rund um die alte Dorfkirche. Geplant sind ein Saalbau für 450 Besucher und ein neues Gemeindezentrum.

Trotz des Drängens der Kirche kritisierte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Barbara Sahlmann erneut den für das neue Gemeindezentrum geplanten Standort. Das alte Dorf sei nicht für die massiven Bauten geeignet. „Wir haben eine Verantwortung für das Dorf und die Natur“, sagte Sahlmann. Unterstützung erhielt sie von Bik-Vertreterin Anne von Törne. Sie warnte vor einem drohenden Verkehrschaos . Tobias Reichelt