PNN 12.12.09

 

Zeitgleicher Appell

Gemeindevertreter aus Kleinmachnow und Stahnsdorf gegen Schleusenausbau (12.12.09)

Kleinmachnow / Stahnsdorf - Die Gemeindevertreter Kleinmachnows und Stahnsdorfs haben ihre Forderung an die Landes- und Bundesregierung bekräftigt, auf den überdimensionierten Ausbau der Kleinmachnower Schleuse zu verzichten. Geschlossen stimmten die Kleinmachnower Gemeindevertreter aller Fraktionen auf ihrer Sitzung am Donnerstagabend für eine gleichlautende Petition. Mit großer Mehrheit sprachen sich zeitgleich auch die Stahnsdorfer für den Stopp des geplanten Ausbaus aus. Es gab lediglich fünf Gegenstimmen – vor allem aus den Reihen der CDU–Fraktion.

„Wir fordern die Landes- und Bundesregierung zum wiederholten Mal partei- und initiativübergreifend auf, alles in ihren Kräften Stehende zu unternehmen, um den Bau einer 190 Meter Schleuse zu verhindern“, heißt es im Antrag der Kleinmachnower Vertreter. Nach übereinstimmender Auffassung mache das Projekt ökonomisch und ökologisch keinen Sinn. Im Gegenteil: Die geplante Schleusenkammer würde unnötigerweise eine geschützte Uferlandschaft in unmittelbarer Nähe der Hakeburg mit hundertjährigen Buchen und Eichen zerstören. Nur mit einer Änderung des Projekts könne der Eingriff in die Natur minimiert werden.

Die Grünen-Fraktionschefin Barbara Sahlmann bekräftigte: „Es ist Unsinn für eine Schleuse 42 Millionen Euro zu bezahlen, in die große Schubverbände gar nicht fahren können.“ Der Teltowkanal sei zu schmal für Schiffe von 185 Metern Länge, die theoretisch durch die neue Schleuse passen würden. Sie plädierte für die aus ihrer Sicht umweltschonende kürzere Schleuse mit 115 Metern Länge.

Das wird vom Bundesverkehrsministerium abgelehnt. Der lange Ausbau sei umweltschonender, da der Bau einer kleineren Kammer letztlich zu mehr Eingriffen in die Natur führen würde. Denn am Kanalufer müssten dann Aufstellflächen für wartende Schiffe eingerichtet werden. Baubeginn an der Schleuse soll bereits im Frühjahr sein.

Am kommenden Mittwoch, dem 16. Dezember, wollen FDP und Grüne einen Antrag zur Schleuse im Landtag einbringen. Ziel ist es, die Landesregierung aufzufordern, beim Bund gegen den geplanten Schleusenausbau zu intervenieren. Die Gegner des Ausbaus haben für den morgigen Sonntag um 17 Uhr zu einer weiteren Demo an die Machnower Schleuse eingeladen. Tobias Reichelt