PNN 02.12.09
Kleinmachnow - Ein Überdenken der Ausbaupläne für die Kleinmachnower
Schleuse hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein (SPD) gestern von
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gefordert. Wie berichtet, soll im
späten Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden. Die Abgeordnete lud Ramsauer
zu einem Treffen an die Schleuse ein und bat ihn, die „verbleibende Zeit zu
nutzen und das Projekt nochmals eingehend hinsichtlich seiner
Wirtschaftlichkeit, Erforderlichkeit sowie der damit verbundenen Eingriffe in
die Natur zu überdenken.“
„Kapazität von Schleuse und Teltowkanal passen nicht zusammen“, so Wicklein. So
sei der Kanal für Schiffe von einer Länge bis zu 85 Meter passierbar, die
Schleuse soll aber für Schiffe bis 185 Meter ausgebaut werden. Wicklein
forderte auch Katherina Reiche (CDU), Staatssekretärin im
Bundesumweltministerium, auf, in der Regierung dafür zu sorgen, dass der
Protest der Region – unter anderem die Unterschriftenliste des „Appells an die
Vernunft“ – nicht ungehört bleibt. Schließlich trage er auch Reiches
Unterschrift, so Wicklein.
Kritik am Schleusenausbau kam auch von der Linken-Bundestagsabgeordneten Diana
Golze: „Dem Bau liegt die Verkehrsprognose von 1995 zugrunde, die auf Zahlen
aus der Wendezeit beruht, die vollkommen überzogen sind und mehrfach nach unten
korrigiert werden mussten“, sagte Golze. Wie berichtet, plant die
Bundesregierung eine Verlängerung der Schleuse auf 190 Meter. Eine alternative
Länge von 115 Metern wird von der Schifffahrtsverwaltung mit dem Argument
abgelehnt, dass dann mehr Wartestellen in den Uferbereichen gebaut werden
müssten. tor