PNN 02.12.09
Kleinmachnow - Der wegen seiner früheren Stasi-Tätigkeit in die Kritik
geratene Vorsitzende der Kleinmachnower Gemeindevertretung, Klaus Nitzsche
(SPD), soll sein Amt niederlegen. Das forderte jetzt der
CDU-Landtagsabgeordnete und Kleinmachnower Gemeindevertreter Ludwig Burkardt
gegenüber den PNN. Nitzsche solle dem Beispiel der Landtagsvizepräsidentin, der
Linken-Politikerin Gerlinde Stobrawa, folgen. Stobrawa hatte ihr Amt am Montag
nach anhaltenden Stasivorwürfen niedergelegt.
„Wer seine Mitbürger bespitzelt und dem Unterdrückungsapparat von SED und
Staatssicherheit gedient hat, ist als Vorsitzender der Gemeindevertretung
menschlich und charakterlich ungeeignet“, sagte Burkardt. „Das Ansehen von
Kleinmachnow darf nicht länger durch die unappetitliche Stasigeschichte von
Nitzsche besudelt werden.“ Burkardt forderte alle Fraktionen auf, den
Abwahlantrag gegen Nitzsche zu unterstützen – das gelte insbesondere für die
Fraktionen, die Nitzsche ins Amt gehoben hatten. Wie berichtet, will die SPD in
der Sitzung am 10. Dezember einen Abwahlantrag gegen Nitzsche stellen. Nitzsche
wird vorgeworfen zu DDR-Zeiten als Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi
Auskünfte über Bekannte und Fluchthelfer gegeben zu haben. Der 65-Jährige
beteuert hingegen, dass nur ein Bruchteil der Angaben zu Dritten in seiner
Stasiakte tatsächlich von ihm stammten. Er lehnte den Rücktritt bislang ab. tor