PNN 19.11.09
Potsdam-Mittelmark - Die Investitionsentscheidung des Bundesverkehrsministers für den Ausbau der Schleuse Kleinmachnow auf eine Länge von 190 Metern wird in der brandenburgischen Landesregierung offenbar unterschiedlich bewertet. Umweltministerin Anita Tack (Linke) hatte am Dienstag gegenüber den PNN eindeutig erklärt, sie halte einen Ausbau in dieser Dimension ökologisch und ökonomisch für den falschen Schritt. Gestern teilte Infrastrukturstaatssekretär Jörg Vogelsänger indes lediglich mit, sein Ministerium habe die Entscheidung zur Kenntnis genommen. Generell begrüße sein Ministerium Investitionen in die Bundeswasserstraßen, denn sie seien ein umweltfreundlicher Verkehrsträger. Dann allerdings schränkt er ein: „Für Brandenburg wichtig sind in diesem Bereich der Neubau des Schiffshebewerkes Niederfinow, der Ausbau der Schleuse Fürstenwalde und der Schleuse Kersdorf.“ Kleinmachnow nennt er nicht. Wie gestern berichtet, plant der Bund, im späten Frühjahr 2010 mit dem umstrittenen Ausbau der Kleinmachnower Schleuse zu beginnen. In der Region am Teltowkanal stoßen diese Pläne auf breiten Protest. So hatten Ende 2008 Politiker aller großen Parteien und andere bekannte Einwohner einen „Appell der Vernunft“ unterzeichnet, in dem unter anderem als Kompromiss vorgeschlagen wurde, die Schleuse nur auf 115 Meter auszubauen. ldg