PNN 17.11.09
Kleinmachnow - Der Schnee kann kommen, Achim Pohle steht bereit. Der
Einsatzleiter für den Winterdienst des Kleinmachnower Bauhofs ist wieder im
Dienst. Wird es draußen eisig kalt und drohen Eis und Schnee die Fahrbahnen
über Nacht zu Rutschbahnen zu verwandeln, weiß Achim Pohle das als Erster. Er
kontrolliert jeden Abend um Mitternacht die Straßen in Kleinmachnow und Teltow.
Sind sie vereist, gibt er das Signal für den 36 Mann starken Räumtrupp des
Bauhofs. In Minuten kann er die Männer aus dem Bett piepen. Bis 7 Uhr müssen
die Straßen geräumt sein.
Bis zum 15. April ist der Bauhof jetzt in bereitschaft, Straßen in Teltow und
Kleinmachnow von Eis und Schnee freizuhalten, sagte Bauhof-Chef Hans-Dieter
Eggert gestern bei einem Pressetermin im Kleinmachnower Bannwald. Im Ort räumt
der Bauhof bereits seit 18 Jahren die Straßen, seit 2002 sind die Mitarbeiter
bei Frost auch in der Nachbarstadt Teltow unterwegs.
Nach dem harten Winter am Anfang des Jahres geht Bauhofchef Eggert diesmal auf
Nummer sicher. „Wir haben zum Ende des Winters kein Salz mehr bekommen“,
berichtete Eggert. Jetzt hat er vorgesorgt: Verteilt auf drei Silos lagern auf
dem Gelände des Bauhofs 100 Kubikmeter Salz aus überwiegend deutschen
Lagerstätten. Hinzukommt eine Salz-Reserve in Säcken von rund 18 Tonnen.
Verteilt werden die Körner zusammen mit einer Lauge – so klebt das Salz auf der
Straße fest und schmilzt das Eis.
„Aber wir hoffen, es kommt kein Winter“, sagte Eggert. Für Autofahrer,
Radfahrer und Fußgänger sei das am sichersten. Und wenn doch: „Wir sind
vorbereitet.“ So stehen den Arbeitern 15 Räumfahrzeuge zur Verfügung, davon
sind zehn für schmale Straßen oder Fuß- und Radwege gedacht. Die großen
Schneeschieber werden auf breiten Hauptstraßen eingesetzt.
Geräumt werden nur Straßen, für die die Kommune den Winterdienst bestellt und
bezahlt hat. Das sind in der Regel Strecken, auf denen Busse verkehren. Der
Winterdienst für Siedlungsstraßen ist die Ausnahme. Sollte es dort gefährlich
glatt werden, kann die Kommune Dienste gegen Bezahlung nachfordern.
Insgesamt überweist die Stadt Teltow dem Bauhof pauschal knapp 160 000 Euro für
den Winterdienst, Kleinmachnow zahlt rund 100 000 Euro. Zudem wenden sich im
Winter viele private Grundstücksbesitzer an den Bauhof, um ihre Gehwege und
Einfahrten räumen zu lassen. Das wird auch in Zukunft noch möglich sein –
selbst wenn der Bauhof seine Tätigkeiten für Private künftig einschränken wird
– sagte Eggert.
Wie berichtet soll der Bauhof mit seiner Tätigkeit für die Kommunen
Kleinmachnow und Teltow ab 2011 voll ausgelastet sein. So erweiterte der Bauhof
bereits im Mai sein Einsatzgebiet ganzjährig auf die Stadt Teltow und ist dort
auch für die Grünpflege zuständig. Künftig könnten Kleinmachnow und Teltow
einen gemeinsamen Zweckverband gründen, um noch enger zusammenzuarbeiten,
schlug Bauhof-Chef Eggert vor. Einen möglichen Standort für den gemeinsamen
Bauhof hat er dabei schon im Blick: Das ehemalige Gelände des Hoch-Tief
Betonwerks am Ende der Teltower Iserstraße. Auch Stahnsdorf könnte sich daran
beteiligen, so Eggert.
In Stahnsdorf ist man den Plänen grundsätzlich nicht abgeneigt, sagte
Bürgermeister Bernd Albers (BfB) den PNN. Noch sei im Ort aber ein privater
Winterdienst beschäftigt. Grundsätzlich sei ein Kooperation möglich, allerdings
müsste der Bauhof seine Zelte im Stahnsdorfer Gewerbegebiets aufschlagen, regte
Albers eine Standortdebatte an.
Ob Kleinmachnow, Teltow oder Stahnsdorf – Einsatzleiter Achim Pohle könnte
überall nachsehen, ob es hier und dort schon schneit. Tobias Reichelt