PNN 10.11.09
Von Tobias Reichelt
Region Teltow - Aus zwei mach vier: Die Region Teltow, Kleinmachnow,
Stahnsdorf hat ihre Schlagkraft im Brandenburger Landtag verdoppelt. Vier
Abgeordnete mit Wohnsitz in der Region haben ihre Arbeit im Landtag aufgenommen
und ihre Vorgänger Jörg Schönbohm (CDU) und Jens Klocksin (SPD) abgelöst. Zwar
kommen die vier Neuen nicht aus derselben Partei oder Fraktion – in regionalen
Fragen wollen sie aber künftig zusammenarbeiten, kündigte das Gespann gegenüber
den PNN an.
Gemeinsame Treffen sind bereits vereinbart, die Arbeitsthemen liegen vor der
Haustür: S-Bahn für Stahnsdorf und Kleinmachnow, Wachstumskern für die Region,
Schleusenausbau verhindern, Straßenbau um Güterfelde vorantreiben. „Wir vier
sehen uns für die Region verantwortlich“, sagte Hans-Peter Goetz, langjähriger
Stadtverordneter in Teltow und neuer Fraktionschef der FDP im Landtag.
„Selbstverständlich setzen wir uns für die Region ein“, erklärte er. Die
Zusammenarbeit der Vierergruppe solle über das Grüßen auf den Fluren des
Landtages hinausgehen. So wolle man den geplanten Ausbau der Kleinmachnower
Schleuse verhindern – oder zumindest den kleineren Ausbau anstreben, sagte
Goetz.
„Richtig so“, pflichtete ihm der neue CDU-Landtagsabgeordnete Ludwig Burkardt
bei. „Herr Goetz und seine Kleinmachnower Parteikollegin Frau Vogdt sitzen im
Landtag gleich um die Ecke.“ Gespräche seien unproblematisch, in der Frage
Schleusenausbau seien sich die Vier einig. Mit Sören Kosanke von der SPD habe
er zudem ein Gespräch auch zu anderen Themen vereinbart. „Wir sind dafür da,
die Region voranzubringen“, so Burkardt. Er will sich im Infrastrukturausschuss
des Landes für die bessere Schienenanbindung der Region einsetzen, wie eine
S-Bahn nach Stahnsdorf oder die Verlängerung der Kleinmachnower Stammbahn nach
Potsdam. Beides steht auch auf der Agenda der anderen Abgeordneten. Allerdings,
so schränkte FDP-Politiker Goetz die Schienenausbaupläne ein: Eine Verlängerung
der Potsdamer Straßenbahn nach Teltow will er nicht haben, im Gegensatz zum
Beispiel zum SPD-Politiker Kosanke.
Kosanke sieht das Quartett aber auch bei Streitthemen in der
Pflicht: „Zusammenarbeiten müssen wir auch bei den Themen, bei denen wir uns
nicht einig sind.“ Sein Motto: „Wir haben alle den Anspruch, die Region zu
vertreten.“ Deshalb lud er zu gemeinsamen Gesprächen ein. „Die Region ist mit
vier Abgeordneten ordentlich vertreten, da kann man was machen“, sagte Kosanke.
Auf der Agenda stehen zum Beispiel auch der Ausbau der Landesstraße 40 um
Güterfelde, zählt er auf. Die Antwort seiner drei Kollegen: „Ja, und zwar so
schnell wie möglich.“ Alle vier forderten, die geplante Ortsumfahrung zügig zu
bauen.
Wichtig sei auch, ergänzte die FDP-Politikerin und einzige Frau in der
Viererrunde, Marion Vogdt, die Anerkennung der Region Teltow als regionaler
Wachstumskern. Hier könnten etliche Fördergelder vom Land fließen, die vor Ort
dringend benötigt würden.