PNN 07.11.09
Kleinmachnow - Kleinmachnower können sich seit neuestem ein Bild
über die Straßenbeleuchtung der Zukunft machen. Am Radweg Hohe Kiefer hat die
Gemeinde vor und hinter der Einmündung zur Straße Lange Reihe sieben
LED-Laternen installieren lassen. Immer im Wechsel mit einer herkömmlichen
Laterne strahlen die modernen Stromsparer nachts um die Wette. Interessierte
Kleinmachnower sind jetzt aufgerufen, der Gemeinde mitzuteilen, welche Laterne
am schönsten leuchtet oder aber ob die Dioden-Strahler lieber wieder abmontiert
werden sollten.
„Wir wollen unser Klima schützen“, erklärte Kleinmachnows Gemeindesprecherin
Martina Bellack gestern zum Hintergrund der „Teststrecke“, die bis auf Weiteres
zur „allgemeinen Beurteilung“ beibehalten werden soll. Die Laternen seien
aufgestellt worden, um die derzeit auf dem Markt vorhandenen LED-Leuchten
vergleichen zu können, sagte Bellack. Gemeindevertreter und Anwohner sollen
einen Eindruck von deren Wirkung gewinnen. Alle Laternen seien von den
Herstellern bereitgestellt worden.
Langfristig könnten die modernen Strahler die herkömmlichen Straßenlaternen im
Ort ersetzen, so Bellack. Die Lampen sparen Strom und halten das CO2-Aufkommen
in der Kommune gering, erklärte sie. „Nachteil ist der hohe Anschaffungspreis.“
Zum Vergleich: Eine herkömmliche Straßenlaterne kostet rund 280 Euro, eine
LED-Laterne schlägt mit 400 bis 1000 Euro zu Buche. Selbst wenn die neuen
Strahler viel Strom sparen und die kleinen Leuchtdioden deutlich länger brennen
als eine Glühbirne oder Sparlampe, sei der Anschaffungspreis noch recht hoch,
erklärte Bellack.
Die Technik gilt im Rathaus zudem als noch nicht ausgereift. So sei die
Lichtverteilung der LED-Laternen schlechter als die der herkömmlichen Lampen.
„Die LED-Strahler sind zwar hell, am Boden kommt aber zu wenig Licht an“, sagte
Bellack. Um dem Problem beizukommen, müssten die LED-Laternen in dichteren
Abständen installiert werden.
„Die ersten Anwohner haben uns schon gesagt: Die Dinger sind blöd“, so Bellack.
Dennoch wolle man sich nicht entmutigen lassen. „Es muss ja nicht immer alles
sofort passieren“, sagte sie. Die technische Entwicklung wird die Mängel
beheben, zeigte sie sich zuversichtlich. An anderer Stelle kommen die
Leuchtdioden in Kleinmachnow übrigens bereits zum Einsatz: Im Rahmen der
üblichen Wartungen werden alle Ampelanlagen sukzessive mit den
Energiesparleuchten umgerüstet. Pro kompletter Ampel-Kreuzung kostet das rund
6000 Euro.
Kleinmachnower, die sich an der Meinungsbildung zur LED-Teststrecke beteiligen
möchten, können ihre Erfahrung per E-Mail unter info@kleinmachnow.de ans
Rathaus senden. Tobias Reichelt