PNN 01.10.09
Kleinmachnow - Kleinmachnow ist um einen Kindergarten reicher. Die
evangelische Hoffbauer-Stiftung feierte gestern die Eröffnung ihrer neuen Kita
auf dem früheren Siemens-Areal am Schwarzen Weg. Mit der Einrichtung für Kinder
ab einem Jahr ist das Kleinmachnower Campus-Projekt der Stiftung jetzt
komplettiert: Wenn es gewollt ist, kann der Nachwuchs vom Kindergarten, über
die Grundschule bis zum Abitur am Schwarzen Weg bleiben und lernen.
Schon im Kindergarten wolle man deshalb darauf achten, dass jüngere mit älteren
und ältere mit jüngeren Kindern gut miteinander auskommen, sagte Leiterin
Sabine Waldmann gestern zur Eröffnungsfeier. Dazu werden die Kinder in
altersgemischten Gruppen eingeteilt. „Die Kinder sollen familienähnliche
Strukturen vorfinden.“ Wer zu Hause der Größte ist, kann im Kindergarten zum
„Nesthäkchen“ werden, erklärte Waldmann. Auch andersherum könnten die kleineren
in den gemischten Gruppen lernen, Verantwortung für andere zu übernehmen.
Fortgesetzt wird das Modell dann in der sich anschließenden Grundschule mit
altersgemischten Klassen.
Knapp acht Monate hat es gedauert, bis in einem der früheren Bürogebäude die
bunte Lern- und Spiellandschaft entstehen konnte. Wie beim evangelischen
Gymnasium, wurde auch die Kita zunächst in einem Übergangsquartier
untergebracht – einem, dem es aber an nichts fehle, so Waldmann. Die Räume sind
hell und freundlich. Zum spielen gibt es Kostüme, jede Menge Bauklötze und auch
Mal- und Leseecken wurden eingerichtet. „Papier, Stifte, Scheren und Klebstoff
sind immer da“, sagte Waldmann.
Die Tagesstätte sei offen für alle Familien, unabhängig von Herkunft und
Religion. Im Kita-Alltag würden christlicher Glaube und christliche Werte
vermittelt – also zum Beispiel Tischgebete gesprochen, kirchliche Lieder
gesungen und auch Geschichten aus der Bibel vorgelesen, erklärte die Leiterin.
Schon in weniger als einem Jahr sollen die knapp 40 Kinder dann in ihr
endgültiges Domizil im achtstöckigen Haus nebenan einziehen. Direkt unter den
dann ebenfalls neuen Räumen des Gymnasiums soll die Kita untergebracht werden.
Ende August soll der Umzug starten. Dann wird es im Gymnasium 450 und in der
Kita 80 Plätze geben. Schon jetzt lernen in der evangelischen Grundschule 300
Kinder. Begehrt ist jeder einzelne Platz, sagte Waldmann. Auch die künftigen
Kita-Plätze seien schon fast alle vergeben. Tobias Reichelt