PNN 30.09.09
Stahnsdorf - In der Debatte um den Bau eines Radweges durch Stahnsdorf
als Vorläufer einer möglichen S-Bahn-Strecke erhält Bürgermeister Bernd Albers
(Bürger für Bürger) Rückendeckung vom brandenburgischen Landesbauamt. Das Amt
sieht keine „grundsätzlichen Einwände“ gegen den Bau des Weges, heißt es in
einem Schreiben an die Gemeinde. Das gelte insbesondere, da mit dem geplanten
Weg zwischen Güterfelder Damm und Potsdamer Allee der S-BahnTrassenabschnitt
künftig von weiterer Bebauung freigehalten werde. Das Land hatte den Entwurf
des Flächennutzungsplans der Gemeinde überprüft, der auch den umstrittenen
Radweg umschließt. Um den zu realisieren, müssen in Stahnsdorf knapp 70
Anlieger enteignet werden. Schon am morgigen Donnerstag soll in der
Gemeindevertretersitzung über den Radweg entschieden werden.
Bürgermeister Albers rechnet mit einem positiven Votum der Gemeindevertreter:
„Ich denke es wird eine Mehrheit geben“, erklärte er gegenüber den PNN. „Wir
müssen uns die Bahn-Option für die Zukunft sichern“, so Albers. Er verwies
darauf, dass das Land sogar Bedenken angemeldet habe, würde der Radweg nicht
realisiert. In diesem Fall drohe die Trasse bebaut zu werden. Der angestrebte
Ringschluss, eine S-Bahnverbindung von Teltow über Stahnsdorf nach
Kleinmachnow, wäre nicht mehr möglich.
Bei den betroffenen Anwohnern ist der Unmut groß. Sie hatten ihre Grundstücke
von der Bahn erworben, die keine Verwendung mehr dafür sah. Sie werfen
Bürgermeister Albers in der Sache eine „Arroganz der Macht“ vor. Ohne Rücksicht
wolle man die Pläne durchsetzen, erklärten sie. tor