PNN 23.09.09
Kleinmachnow - In Kleinmachnow ist Streit um das künftige Ortsbild der
Waldgemeinde ausgebrochen. Anwohner und Politiker werfen dem Rathaus vor,
Gehwege gebaut zu haben, ohne deren Gestaltung mit der Gemeindevertretung
abgesprochen zu haben. So sind Wege an der Märkischen Heide, im Grasweg, im
Sperberfeld und Am Weinberg bereits mit grauen Betonsteinen zugepflastert
worden – die will im Ort jedoch keiner mehr sehen. Jetzt regt sich Widerstand
gegen weitere Gehwegprojekte des Rathauses.
Anwohner des Steinwegs wollen die bereits angekündigte graue Betonpiste vor
ihrer Haustür verhindern. Zahlreich versammelten sie sich dazu in der Sitzung
des Bauausschusses am Montagabend und forderten, in die Planungen einbezogen zu
werden. Kritik kam auch von vielen Gemeindevertretern. Sie hatten die
Verwaltung aufgefordert, die Beschlussvorlage zum Ausbau der Gehwege im
Steinweg zurückzuziehen. Die vorgebrachten Planungen seien unzureichend, fasste
Bauausschusschef Jens Klocksin (SPD) die Kritik zusammen. Einstimmig hätte der
Ausschuss die Vorlage abgelehnt, nachdem die Verwaltung von ihren Plänen nicht
abweichen wollte, so Klocksin. Das Rathaus hatte geplant die Gehwege des Steinwegs
auf einer Breite von 2,5 bzw. 1,5 Metern auf den jeweiligen Straßenseiten
auszupflastern. Zusätzlich sollte die Beleuchtung erneuert werden. Kostenpunkt:
290 000 Euro.
Klocksin sprach von einem „befremdlichen Verhalten“ der Verwaltung. So seien einige
mögliche Alternativen zum grauen Pflasterstein nicht geprüft worden – darunter
die sogenannte wassergebundene Decke, ein heller Schotter, der ansehnlicher und
kostengünstiger sei. Von vielen Anwohnern und Gemeindevertretern wird der
Schotter gefordert. Bei der FDP dachte man sogar einen Schritt weiter: Statt
den Steinweg mit Gehwegen auszustatten, sollte man ihn in eine Fahrradstraße
umwandeln, schlug Michael Lippoldt vor. tor