PNN 12.09.09

 

Vor Schadensersatz gewarnt

Späte Kritik am Stopp des Pflegeheims (12.09.09)

Kleinmachnow – Die Wählergruppe Pro Kleinmachnow hat scharfe Kritik am Stopp des geplanten Alten- und Pflegeheims in Kleinmachnows Ortszentrum geübt. Das Vorgehen der Gemeindevertreter und der Verwaltung in der Sache sei „fragwürdig und verantwortungslos“ gewesen, erklären sie zwei Monate nach der Entscheidung für einen Baustopp. Damit ist die Wählergruppe die erste politische Gruppierung im Ort, die nun fordert, den Weg für das Bauvorhaben freizumachen. Sie warnen vor einer millionenschweren Schadensersatzklage, sollte der Bau weiter verhindert werden.

In einer eiligst einberufenen Sitzung hatten die Gemeindevertreter im Juli eine Veränderungssperre für das Baugebiet an der Förster-Funke-Allee erlassen. Ein Investor hatte dort die Errichtung eines 130 Meter langen und vier Stockwerke hohen Pflegeheims geplant – in den Augen vieler ein überdimensioniertes Gebäude. Durch den geltenden Bebauungsplan wurde das Vorhaben abgedeckt. Um den „Monsterriegel“ noch zu verhindern, setzte man den alten B-Plan außer Kraft und gab einen neuen in Arbeit. Die offizielle Begründung: Man wolle die Verkehrserschließung des Ortszentrums neu regeln. Dafür würden gegebenenfalls auch bisher für das Pflegeheim vorgesehene Flächen benötigt. Einhergehen würde damit aber wohl auch, dass der geplante Bau abgespeckt werden müsste. Grundsätzlich, hatte Bürgermeister Michael Grubert (SPD) bereits damals erklärt, sei ein Pflegeheim im Ortszentrum gewollt, jedoch nicht in der vorgesehenen Dimension.

„Dass und wie hier gebaut werden soll, ist bereits seit 1999 bekannt!“, kritisiert nun die Wählergruppe. „Hals über Kopf“ sei das Projekt gekippt worden – ohne Zustimmung des einzigen Gemeindevertreters der Wählergruppe. Sie warnen nun vor den fatalen Folgen des Beschlusses: So habe der Investor bereits Schadenersatzforderungen in Höhe von 4 Millionen Euro angekündigt. „Das Ansehen der Gemeinde ist beschädigt“, sagt Pro Kleinmachnow. tor