PNN 12.09.09
Stahnsdorf - Wer gemeinsam Strom und Gas verbraucht, kann damit
gemeinsam Geld verdienen. Das könnte auch für die drei Nachbarkommunen Teltow,
Kleinmachnow und Stahnsdorf gelten, wenn sie denn fusioniert wären, erklärt der
Linkspolitiker Harald Mushack. In der jüngsten Sitzung des Stahnsdorfer
Finanzausschusses holte er mit einem kleinen Einwurf das regionale Streitthema
wieder aus der Versenkung.
Anhand des dort vorgestellten Wegenutzungsvertrages mit dem Energieversorger
EMB rechnete Mushack vor, dass durch eine Fusion der Orte jährlich knapp 350
000 Euro in eine gemeinsame kommunale Kasse fließen könnten – bezahlt von den
Energieversorgern. Hintergrund ist, dass Strom- und Gasversorger Jahr für Jahr
eine Konzession an die Kommunen abgeben müssen. Die Gebühr ist fällig, weil sie
Flächen der Gemeinde für ihre Strom- oder Gasleitungen nutzen. So zahlen die
Versorger für jede von den Einwohnern verbrauchte Kilowattstunde Strom bzw. Gas
im Gegenzug einen Centbetrag an die Gemeinde zurück.
In Stahnsdorf rechnet man für das kommende Jahr mit knapp 470 000 Euro, sagte
Mushack. Die Höhe der Konzession richtet sich dabei nach der Zahl der Einwohner
einer Gemeinde. Ab 25 000 Einwohnern steige der Betrag um knapp 20 Prozent, so
Mushack. Stahnsdorf hat jedoch nur 14 000 Einwohner. Gemeinsam würden die drei
Orte fast 50 000 Menschen zählen und so mehr Geld bekommen. Allein für
Stahnsdorf würde das 94 000 Euro jährlich bedeuten, rechnete Mushack vor. „Die
Fusion würde uns richtig Geld bringen“, warb er.
Zuletzt hatten 2006 die damaligen Bürgermeister Kleinmachnows und
Stahnsdorfs, Wolfgang Blasig (SPD) und Gerhard Enser (CDU), eine „Heirat“ der
beiden Orte angekündigt. Der Termin stand allerdings nicht fest und geriet wohl
auch wieder in Vergessenheit. tor