PNN 02.09.09
Kleinmachnow - Das Kleinmachnower Feuerwehrdepot soll deutlich größer
und besser isoliert werden. Der Hauptausschuss befürwortete am Montagabend eine
entsprechende Beschlussvorlage des Rathauses. Das komplette Gebäude soll
energetisch saniert, das hintere Längshaus aufgestockt werden. Die Kosten
werden auf 700 000 Euro geschätzt, wobei die Verwaltung auf das Konjunkturpaket
II zurückgreifen kann: Mit den Bundesmitteln zur Ankurbelung der Wirtschaft
sollen fast 50 Prozent gedeckelt werden. Der vom
Rathaus vorgelegte Zeitplan, wonach die Bauarbeiten Ende 2010 abgeschlossen
sein sollen, wurde im Hauptausschuss allerdings als „ehrgeizig“ bezeichnet.
Gemeindewehrführer Mario Grocholski stellte in einem
Schreiben an die Gemeinde fest, dass der Platz für die über 60
Feuerwehrmitglieder schon lange nicht mehr ausreicht. „Die Jugendfeuerwehr mit
17 Kindern und zwei Betreuern nutzt zurzeit einen Raum von 30 Quadratmetern.“
Durch die Aufstockung könnte mit einem dritten Jugendbetreuer die Anzahl der
Jugendfeuerwehrkinder auf bis zu 30 gesteigert werden, so Grocholski.
Eng ist es auch für die Frauengruppe mit 14 Kameradinnen, für die nur sechs
Quadratmeter zum Umziehen zur Verfügung stehen. Zudem sei in der ganzen
Feuerwache nur eine Dusche vorhanden. „Es fehlen Lagerkapazitäten für
Einsatzbekleidung, Einsatzgeräte und Vorräte für den feuerwehrtechnischen
Dienst“, so Grocholski. Das Konjunkturpaket biete die
einmalige Chance, endlich Abhilfe zu schaffen. „Auch die Bereitschaft in der
Bevölkerung, sich als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren, könnte
damit gesteigert werden“, hofft der Gemeindewehrführer.
Bürgermeister Michael Grubert (SPD) würdigte im
Hauptausschuss die Leistungen der Kameraden, die im Schnitt zu 200 Einsätzen
pro Jahr ausrückten. „Die Gemeindeverwaltung ist der Auffassung, dass Sanierung
und Aufstockung dringend erforderlich sind.“ Zudem ließen sich fast 30 Tonnen
CO2 sparen, der Durchschnittsdeutsche verursacht rund zehn Tonnen pro Jahr.
Zusätzlich wird darüber nachgedacht, auf dem unverschatteten Süddach eine
Photovoltaik-Anlage zu bauen, was nochmal rund 50 000
Euro kosten würde.
Eine Kritik aus der CDU-Fraktion will das Kleinmachnower Rathaus aufgreifen: So
soll die Ausschreibung der Bauleistungen nicht erst im April, sondern möglichst
schon Anfang des Jahres erfolgen. Ludwig Burkardt
(CDU) hatte angemahnt, dass die Baupreise im April, wenn viele öffentliche
Haushalte beschlossen sind, besonders hoch seien. Indessen fand ein Vorschlag
von Klaus-Jürgen Warnick (Linke) keine Zustimmung,
statt einer Photovoltaik-Anlage eine effizientere Solarthermie
einzubauen. „Das rechnet sich nur, wenn es einen großen Abnehmer vor Ort gibt“,
so Bürgermeister Grubert. Henry Klix