PNN 11.07.09
Kleinmachnow / Stahnsdorf - Skaterfreunde können sich freuen: Schon im
Sommer nächsten Jahres sollen sie im Stahnsdorfer Gewerbegebiet ihrem Sport
frönen können. In Zusammenarbeit der drei Nachbarkommunen Teltow, Stahnsdorf
und nun auch Kleinmachnow soll hier eine Skateranlage im Wert von 410 000 Euro
entstehen. Die Anlage soll in der Region in ihrer Größe und ihren technischen
Herausforderungen für die Sportler einzigartig sein.
Das Besondere: Für ein waghalsiges Skate-Flair drumherum wird eigens ein rund
60 Meter langes Teilstück einer vierspurigen Autobahn im Stahnsdorfer
Gewerbegebiet nachempfunden. In einer Art riesigem Straßenkrater in dem
Autobahnfetzen sollen sich die Skater sportlich messen können. Zurück gehe die
Idee dieser „Pool-Landschaft“ auf die Ursprünge des Skatingsports, erklärte
Planer Horst Heinisch: Die Sportart stamme aus dem amerikanischen Kalifornien.
Dort seien in heißen Sommern die Regensammelbecken ausgetrocknet und hätten
Wellenreiter an Land gelockt. Ähnliches soll nun in Stahnsdorf geschehen. Bis
zuletzt war der Bau der Anlage von der finanziellen Unterstützung der
Kleinmachnower abhängig. Im Finanzausschuss am Donnerstagabend einigten sich
die Kleinmachnower Gemeindevertreter nun, die bislang fehlenden 123 000 Euro
aus ihrem Haushalt freizugeben. Fast zehn Monate hatte die Entscheidung den Bau
hinausgezögert: Schon lange hatte die Stadt Teltow sich bereit erklärt, ihren
Anteil – rund 30 Prozent der Baukosten – zu übernehmen. Auch die Gemeinde
Stahnsdorf hat bereits 164 000 Euro bereitgestellt. In Kleinmachnow fühlte man
sich schlecht informiert. Zu viele Fragen rund um Betrieb und Haftung waren
offen geblieben, erklärte Finanzausschusschef Klaus-Jürgen Warnick (Linke) am
Donnerstag.
Nun wurden die Fragen geklärt: Sowohl der Planer der Anlage als auch die
Stahnsdorfer Bauamtsleiterin gaben umfangreiche Antworten zu den
Planungsdetails. In der kommenden Kleinmachnower Gemeindevertretersitzung
sollen die Zuschüsse für die Skateanlage nun freigegeben werden. Eine Zusage
scheint sicher. Im Winter könnte dann der Bau beginnen.
Lange habe man im Vorfeld mit Jugendlichen aus der Region über die Gestaltung
der Anlage gesprochen, so Planer Heinisch. Sie soll sich für Anfänger und
Profis gleichermaßen eignen – sowohl in Skates, als auch auf Skateboards oder
BMX-Fahrrädern. Die Anlage wird ganzjährig geöffnet sein, wöchentlich durch die
Stahnsdorfer Gemeindearbeiter gereinigt und soll alle fünf Jahre neu
beschichtet werden. Die Haftung bei Unfällen auf der Anlage soll mit einem
Hinweisschild ausgeschlossen werden. Ein jetzt schon bestehender Erdwall soll
die in der Nähe wohnenden Anwohner vor Lärm schützen. Tobias Reichelt