PNN 10.07.09
Kleinmachnow - Mit einem neuen Bebauungsplan soll die Errichtung eines
130 Meter langen und vier Stockwerke hohen Alten- und Pflegeheims im Kleinmachnower
Ortszentrum verhindert werden. Ein entsprechender Beschluss ist gestern
einstimmig auf einer Sondersitzung der Gemeindevertreter gefasst worden. Damit
verbunden ist eine Veränderungssperre für das vorgesehene Pflegeheim-Baugebiet
an der Förster-Funke-Allee gegenüber dem Rathausmarkt. Ziel des neuen
Bebauungsplans sei es, die Verkehrserschließung des gesamten Ortszentrums neu
zu regeln, hieß es. Dafür würden gegebenenfalls auch bisher für das Pflegeheim
vorgesehene Flächen benötigt. Vor Jahren hatten die damaligen Gemeindevertreter
mit einem großzügigen Bebauungsplan den Grundstein für den gewaltigen
Gebäuderiegel gelegt.
Ein Anwalt des Grundstückseigners Kondor Wessels drohte gestern bereits mit
einer Schadensersatzklage gegen die Gemeinde, die in die Millionenhöhe gehen
könnte. In der Gemeindevertretung wird indes mit etwa 100 000 Euro gerechnet.
Kondor Wessels hat das Grundstück für das Pflegeheim nach eigenen Angaben zwar
schon an einen Investmentfonds mit Sitz im bulgarischen Sofia verkauft, aber
noch nicht überschrieben.
Bürgermeister Michael Grubert (SPD) erklärte gestern, das Pflegeheim sei in der
Gemeinde durchaus gewollt, jedoch nicht in der vorgesehenen Dimension. Mit den
Untersuchungen zur Neuregelung des Verkehrs im Ortszentrum solle nun
schnellstens begonnen werden. Spätestens in vier Jahren muss nun eine Lösung
gefunden sein, denn dann verliert die Veränderungssperre ihre Gültigkeit. tor