PNN 07.07.09

 

Gemeinde will Kleinmachnower Kammerspiele kaufen

Eigentümer Karl-Heinz Bornemann sieht allerdings noch "viele Fragezeichen" (07.07.09)

Kleinmachnow - Die Gemeinde Kleinmachnow will die Kammerspiele in der Karl-Marx-Straße erwerben und auf lange Sicht als Kulturstandort sichern. Dies ist der wichtigste Baustein eines Kulturkonzeptes, das derzeit vom Rathaus erarbeitet wird und Mitte August vorgestellt werden soll. Das einst kommunal geführte Kulturhaus ist vor sechs Jahren in die Regie des Eigentümers Karl-Heinz Bornemann übergegangen, der es als Kino betreibt. Ende des vergangenen Jahres hatte er angekündigt, den Betrieb möglicherweise einzustellen und das denkmalgeschützte Haus meistbietend zu verkaufen.

Nach Rathausangaben sind die Kaufverhandlungen „auf gutem Weg“. Bornemann sagte gestern allerdings gegenüber den PNN, dass es noch „viele Fragezeichen“ gäbe. Er stelle sich einen Kaufpreis von 320 000 Euro vor, ein Verkehrswertgutachten liegt weit darunter und die Gemeinde hat sich am Gutachten zu orientieren. Hinzu kommen Sanierungskosten, die auf bis zu drei Millionen Euro geschätzt werden. Bornemann zweifelt das Verkehrswertgutachten an. Er deutete gestern an, dass er sich auch andere Modelle als einen Verkauf vorstellen könne. Abträglich für die Gespräche sei zudem, wenn wie am vergangenen Mittwoch plötzlich unangekündigte Brandschauen durchgeführt werden.

Währenddessen hat der Kulturausschussvorsitzende des Gemeinderats, Wolfgang Nieter (CDU), gestern die Kaufabsichten des Rathauses grundsätzlich begrüßt. „Die Kammerspiele sind ein authentischer Ort. Es ist vom Grundsatz her gut und wichtig, ihn nicht preiszugeben.“ Auch wenn die Gemeinde mit dem Bürgersaal im neuen Rathaus bereits eine eigene Spielstätte betreibt, sei der Bedarf für weitere Veranstaltungsorte gegeben. „Insofern wäre es positiv zu bewerten, wenn es der Verwaltung gelingt, ein vernünftiges Konzept vorzulegen.“ hkx