PNN 04.07.09
Region Teltow - Das Land Brandenburg achtet weiter darauf, die Trasse
zwischen Teltow, Stahnsdorf und Berlin-Wannsee für einen möglichen
S-Bahn-Ringschluss freizuhalten. Was kommunale Planungsabsichten angeht, fühlt
man sich in Potsdam allerdings nicht zuständig. Das erklärte die
Landesregierung auf Anfrage des Kleinmachnower SPD-Landtagsabgeordneten Jens
Klocksin. Der hatte angefragt, inwieweit Landesstraßenprojekte die
S-Bahnverlängerung gefährden könnten. In der Antwort heißt es: „Bei den
Planungen zu Neu- und Ausbaumaßnahmen in der Region Stahnsdorf / Teltow wird
geprüft, ob die mögliche Trassenführung der S-Bahn gequert wird und inwieweit
die geplanten Höhenlagen zueinander passen.“ So sei auch beim Ausbau der L 794,
besonders des Knotens Ruhlsdorfer Straße / Gonfrevillestraße gewährleistet,
dass das Bauwerk nicht auf der S-Bahn-Trasse liegt. „Die Trasse ist in die
Planungsunterlage des Ausbaus der L 794 nachrichtlich eingetragen“, heißt es in
der Antwort. „Es wurde nachgewiesen, dass mit Einbau von Brücken in die
Streckenverläufe der Ruhlsdorfer und der Gonfrevillestraße mit der Tieflage der
S-Bahn eine Kreuzung möglich wäre, ohne dass der Knoten in seiner Lage und Höhe
verändert wird.“ Auch der Ausbau der neuen L 77 auf einem Damm sei kein
Hindernis für die bereits trassierte S-Bahn-Strecke in Troglage. „Beim Neubau
der L 77n wäre grundsätzliche eine Querung der S-Bahn in Tieflage möglich.
Dafür wäre in die L 77n ein Brückenbauwerk beim Bau der S-Bahn einzubauen.“
Die aus Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf bestehende Kommunale
Arbeitsgemeinschaft „Der Teltow“ hatte die S-Bahn-Verlängerung von Teltow-Stadt
über Stahnsdorf nach Berlin-Wannsee wiederholt als „mittelfristig zu
realisierenden Ringschluss“ eingefordert. Auch im geltenden
Landesnahverkehrsplan sei „die Prüfungsabsicht der S-Bahn-Verlängerung
festgeschrieben“, wie Klocksin erklärte. Allerdings stelle das noch „keine
hinreichende Planungsabsicht“ dar und sei für die Straßenbauverwaltung nicht
bindend, wie seitens der Landesregierung geantwortet wurde.
Zudem habe das Land auch keine Möglichkeiten, einer baulichen Nutzung der
Trasse durch die Kommunen Teltow und Stahnsdorf vorzubeugen. „Es steht nur den
an dieser Verbindung interessierten Kommunen frei, ein optionales Freihalten
der Trasse in ihrer Bauleitplanung zu berücksichtigen.“ Dazu Jens Klocksin
gegenüber den PNN: „Wenn wir auf kommunaler Ebene die Strecke nicht sichern,
wird sie verloren gehen.“ Er begrüßte in diesem Zusammenhang Stahnsdorfer
Pläne, die Strecke nach Berlin durch einen Radweg freizuhalten. hkx