PNN 02.06.l09
Kleinmachnow - Die Baupläne rund um die Hakeburg in Kleinmachnow
sollen abgeschmolzen werden. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses wurde
ein neuer Entwurf des Bebauungsplanes für das Gelände auf dem Seeberg
präsentiert – der Plan schreibt vor, wo und wie gebaut werden darf. Demnach
wird der an der Burg geplante Bau eines Gästehauses deutlich kleiner ausfallen.
Der geplante Biergarten könnte komplett wegfallen, sollte der jetzige Investor
ihn nicht in den kommenden sechs Jahren verwirklichen.
„Wir haben den Besitzer vor die Wahl gestellt: entweder weniger Bebauung oder
gar kein Baurecht“, sagte Bauausschusschef Jens Klocksin
(SPD) in der Sitzung. Gemeinsam mit Bürgermeister Michael Grubert
habe er mit dem Besitzer des Anwesens, der Orco
Germany S.A. Immobiliengesellschaft, verhandelt. Aktuell gäbe es keine
Anzeichen seitens Orco, das Projekt in naher Zukunft
auf den Weg zu bringen, sagte Klocksin.
Orco hatte das 40 Hektar großen
Gelände im Februar vergangenen Jahres mit großen Plänen übernommen. Ein Hotel
mit Restaurant, Biergarten und Gästehaus – ein sogenanntes Boardinghouse
– sollten entstehen. Die Genehmigung für den Biergarten wurde bereits erteilt,
ist aber nur noch sechs Jahre gültig, denn im neuen Bebauungsplan ist der
Garten nicht mehr vorgesehen.
Deutlicher kleiner soll demnach das Gästehaus an der Hakeburg
werden. Nur noch 1400 Quadratmetern des Hochwaldes sollen bebaut werden.
Ursprünglich hatte Orco 600 Quadratmeter mehr
gefordert. Neues Grün ist stattdessen geplant: Westlich des Baus sollen
zusätzlich Bäume gepflanzt werden. Auch von den ursprünglich geplanten
Bootsstegen am Ufer des Machnower Sees verabschiedete
man sich, hieß es im Ausschuss.
In der Orco-Firmenzentrale in Berlin hält man
währenddessen an den Bauplänen fest. Boardinghaus,
Restaurant und Biergarten sollen auf jeden Fall umgesetzt werden, erklärte
Firmensprecherin Sabrina Eilers auf Anfrage. Zunächst
wolle man das Ende des Bebauungsplanverfahrens
abwarten. Erst im Herbst werde die Gemeindevertretung endgültig über den Plan
entscheiden. Derzeit befinde sich die Immobiliengesellschaft in Verhandlungen
mit möglichen Betreibern. Für alle Verhandlungspartner komme im Moment aber nur
das Gesamtkonzept – aus Restaurant, Gästehaus und Biergarten – infrage, sagte Eilers. Gerade dieser Mix solle künftig Kleinmachnower als
auch die Gäste der benachbarten Internationalen Schule locken. Tobias
Reichelt