PNN 22.05.09
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Kleinmachnow – Es ist das letzte große Bauvorhaben, das am
Kleinmachnower Weinberg-Gymnasium noch ansteht: In den nächsten zwei Jahren
soll am Hauptgebäude ein neuer Anbau für Mensa, Caféteria und weitere Fachräume
errichtet werden. Damit sei der Standort dann abgerundet, sagte André Hohmann,
Leiter des Fachdienstes „Schul- und Gebäudemanagement“ beim Landkreis, in der
jüngsten Sitzung des Kreisbildungsausschusses. Erstmals wurden dort die
Entwürfe vom zuständigen Planungsbüro Abelmann, Vielain und Pock aus Berlin der
Öffentlichkeit vorgestellt.
Das Gebäude soll im südwestlichen Bereich des Schulhofes entstehen und die alte
Baracke ersetzen, die hier noch steht. Der Zustand des Flachbaus aus DDR-Zeiten
sei mittlerweile sehr desolat, außerdem stehe er auf zwei Grundstücken, so
Hohmann. Das neue Gebäude soll direkt an das Schulhaus anschließen, erläuterte
Architekt Walter Vilain.
Den Entwürfen zufolge ist im Erdgeschoss ein Speiseraum mit einer Größe von 220
Quadratmetern vorgesehen. Daran angrenzend soll sich die 62 Quadratmeter große
Küche befinden. Direkt vor dem Speiseraum, der mit einer Glasfront zum Wald hin
versehen werden könnte, ist eine Terrasse auf insgesamt 131 Quadratmeter
geplant.
Hinter der Küche führt ein Gang zu einem Kunst- und einem weiteren
Fachunterrichtsraum. In diesem Bereich soll ein zweites Geschoss entstehen, in
dem Platz für zwei weitere Fach- und einen kleinen Kunstraum sein soll. Über
der Mensa könnte eine weitere Terrasse entstehen. Einen Termin für den
Baubeginn konnten die Verantwortlichen noch nicht nennen. „Wir sind noch in der
Vorplanung“, erwiderte Hohmann auf die Frage der Abgeordneten. Auch zu den Baukosten
wollte er sich nicht äußern. Immerhin: Im Investitionshaushalt des Landkreises
für dieses Jahr stehen 822 000 Euro für die Baumaßnahme „Baracke“ am Gymnasium
Kleinmachnow, wovon der größere Teil aber erst 2010 ausgegeben werden soll: 590
000 Euro wurden per Verpflichtungsermächtigung für den Haushalt des kommenden
Jahres gesichert.
In Kleinmachnow selbst ist der geplante Neubau nicht unumstritten: Vertreter
von Grünen und FDP in der Gemeindevertretung befürchten, dass bauliche
Veränderungen zu Lasten der Natur gehen könnten (PNN berichteten). Der Weinberg
liegt im Landschaftsschutzgebiet. Dass der Bedarf für weitere Fachräume
vorhanden ist, zeigte sich indes im Kreisbildungsausschuss: In diesem Jahr
werden erneut vier siebte Klassen eröffnet. „Wir haben für das Gymnasium
Kleinmachnow eine hohe Anwahlquote“, berichtete die stellvertretende Leiterin
des staatlichen Schulamtes Brandenburg (Havel), Heidrun Schröder.
Laut Kreisverwaltung liegt die Quote jener Sechstklässler, die sich für den
Gang aufs Gymnasium entschieden haben, in der Region Teltow, Kleinmachnow und
Stahnsdorf in diesem Jahr bei knapp 70 Prozent und damit weit höher als
irgendwo sonst in der Mittelmark. Thomas Lähns