PNN 11.05.09

 

Gute Aussichten für Freibad Kiebitzberge

Kommunen wollen gemeinsamen Gesellschaftervertrag – in vier Jahren könnte das Bad saniert sein (11.05.09)

Kleinmachnow – Die Zukunft des Kleinmachnower Freibades Kiebitzberge soll auf Jahre hinaus gesichert werden. Am Rande der offiziellen Eröffnung des neuen Planschbeckens am Samstag zeigten sich die Bürgermeisters Teltows und Kleinmachnows zuversichtlich, bereits bis zum Herbst eine gemeinsame Freibad-Gesellschaft gegründet zu haben. Auch die Nachbarkommune Stahnsdorf soll daran mitwirken. Das neue Betreibermodell gilt als Voraussetzung, um die millionenschwere Sanierung des Bades in Angriff nehmen zu können.

Schon in der kommenden Gemeindevertretersitzung am Donnerstag können die Kleinmachnower das Projekt ins Rollen bringen. Die Wählergruppe Bik hat einen Antrag zur Gründung einer „Freibad Kiebitzberge GmbH“ eingebracht. Die Zustimmung der Gemeindevertreter zu dem Antrag gilt als sicher. Demnach soll die Gemeinde Kleinmachnow als Besitzer des Freibades die Eigentumsrechte an dem Bad für 75 Jahre an die neue kommunale Gesellschaft übertragen. Grundlage ist ein Erbbaupachtvertrag. Die jetzige Betreibergesellschaft, die Kleinmachnower Wohnungsgesellschaft Gewog, soll nicht mehr an der neuen Gesellschaft beteiligt sein. Die neue Freibad-Gesellschaft soll eine eigene Geschäftsführung erhalten. Bereits im Vorfeld gab die Kommunalaufsicht dem Betreibermodell grünes Licht. Bis zum Herbst sollen nun ein Sanierungsplan und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorgelegt werden, um die Gesellschaft zu gründen. Dafür wollen die drei Kommunen eine Arbeitsgruppe bilden. Das erste Treffen ist für Ende Mai geplant.

„Ich hoffe im nächsten Jahr das nächste Band für ein noch größeres Vorhaben durchschneiden zu dürfen“, erklärte Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) zur Einweihung des 300 000 Euro teuren Planschbeckens. Sein Kleinmachnower Amts- und Parteikollege Michael Grubert stimmte ihm zu: „Das Planschbecken ist ein erster Meilenstein.“ Bis zum Jahr 2013, so hofft Grubert, soll auch das Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken saniert sein.

Den Plänen nach soll das Freibad in drei Bauabschnitten erneuert werden: Der Schwimmbadtechnik, dem neu zu gestaltenden Eingangsbereich und den Sanitärgebäuden sollen die Arbeiten an den zwei großen Becken folgen. Auf mindestens 3,5 Millionen Euro werden die Umbaukosten geschätzt. Wie sich die drei Nachbarkommunen die Baurechnung teilen, ist noch unklar. Denkbar sei es, die finanziellen Einlagen in die neue Gesellschaft nach der jeweiligen Einwohnerzahl zu berechnen, erklärte Grubert. Da das Freibad auf Kleinmachnower Terrain ist, sei die Kommune aber auch bereit, etwas mehr dazusteuern.

Mit der neuen Betreibergesellschaft soll auch ein anderes Freibad-Problem zu den Akten gelegt werden. Schon in der Vergangenheit bezuschussten die drei Gemeinden die Wohnungsgesellschaft Gewog für den Betrieb des Bades. Diese Zuschüsse unterlagen jedoch der Umsatzsteuer, so dass ein Teil der Gemeindegelder an den Fiskus floss, statt in die Sanierung des Bades. Die Zuschüsse an die neue Freibad-Gesellschaft sollen nun umsatzsteuerfrei sein. Tobias Reichelt