PN 28.04.09
Kleinmachnow - Das Freibad „Kiebitzberge“ wird aus dem
Winterschlaf geweckt. Die Becken sind bereits randvoll mit Wasser gefüllt und
die Liegewiesen erstrahlen im saftigen Grün. Am Freitag, dem 1. Mai, soll die
neue Badesaison mit kostenlosem Eintritt eröffnet werden. Besonders die kleinen
Badegäste können sich auf diesen Tag freuen. Für sie wird das neue
Planschbecken in Betrieb genommen. Im August vergangenen Jahres hatten die
Arbeiten an dem Becken begonnen. Das alte wurde mit tatkräftiger Unterstützung
der Mitglieder des Freibad-Fördervereins abgerissen und für 326 000 Euro ein
neues Edelstahlbecken mit breiter Rutschfläche installiert.
„Das Becken ist großartig“, schwärmt Freibad-Hausmeister Herbert Körner von der
30 Zentimeter tiefen und in zwei große Bereiche aufgeteilten Wasserspielwiese.
Das alte Becken war nur halb so groß, erklärt Körner und verspricht: „Das
Wasser hier ist klarer als in jedem See“. Mit einem Kinderfest soll der Bau des
neuen Planschbeckens eine Woche nach der Eröffnung, am 9. Mai, gefeiert werden.
Dazu eingeladen ist auch der Landrat Potsdam-Mittelmarks, Wolfgang Blasig
(SPD), und die drei Bürgermeister der Nachbarkommunen Teltow, Kleinmachnow und
Stahnsdorf.
Ein Thema am Rande des neuen Planschbeckens dürfte für die Politiker die
weitere Zukunft des sanierungsbedürftigen Freibades sein. Denn mit dem
Kinderbecken sei nur ein erster Schritt zum Erhalt des Freibades getan, mahnt
der Vorsitzende des Fördervereins Kiebitzberge, Klaus Wandrei, gegenüber den
PNN. „Das Wesentliche ist nun, auch die anderen Becken zu sanieren“, sagt
Wandrei. Verschiedenste Pläne, wie das in den 70er Jahren gebaute Bad wieder
auf Hochglanz gebracht werden könnte, gibt es bereits seit langem. Als
Voraussetzung für die millionenschwere Aufgabe gilt jedoch, ein neues
Betreibermodell zwischen den drei Nachbarkommunen. Bislang ist das Bad in
Eigentum Kleinmachnows und wird von der gemeindeeigenen Wohnungsgesellschaft
Gewog betrieben. Dafür erhält die Gewog Zuschüsse von allen drei Kommunen. Das
gilt jedoch als problematisch, da die kommunalen Gelder an die Gewog der
Umsatzsteuer unterliegen. Somit floss in der Vergangenheit ein großer Teil der
Gemeindegelder bereits an den Fiskus statt in die Sanierung des Bades.
„Wir wollen in diesem Jahr Druck machen“, erklärt Fördervereinschef Wandrei und
drängt auf eine Lösung. Möglich sei zum Beispiel eine neue
Betreibergesellschaft, der das Freibad in Erbpacht übertragen werden könnte.
Neben den drei Kommunen könnte auch der Förderverein in dieser neuen
Gesellschaft mitwirken. Schon jetzt habe sich sein Verein mit knapp 30 000 Euro
an der Sanierung des Planschbeckens beteiligt, erklärte Wandrei. Um die
weiteren Baupläne für das Bad schnell voranzubringen, könnte man die Leitung
des Bades bei der Gewog belassen.
In verschiedenen Bauabschnitten sollten zunächst die zwei übrigen Becken
saniert, die Umkleidebereiche umgebaut und anschließend der Eingangsbereich und
die nahen Parkplätze umgestaltet werden. „Mit dem Bad kann man noch viel
machen“, sagt Wandrei. So schlägt der Förderverein vor, das Bad auch für
Kulturveranstaltungen zu nutzen und die Öffnungszeiten in warmen Sommernächten
zu verlängern. „Wir wollen unsere Ideen einbringen“, kündigte Wandrei für die
kommende Badesaison an.
Im vergangenen Jahr besuchten 76 865 Gäste das Kleinmachnower Freibad. Knapp
1000 könnten es bei Sonnenschein bereits zum ersten Badetag am 1. Mai sein,
hofft man im Freibad. Bleibt das Wetter weiter so gut wie bisher dann könnte
die Wassertemperatur in den Becken noch knapp 20 Grad erreichen. Tobias
Reichelt