PNN 11.04.09
Kleinmachnow - In die Diskussionen um den Kleinmachnower Seeberg
und die dort ansässige Internationale Schule (BBIS) kommt neue Fahrt.
Bürgermeister Michael Grubert (SPD) versprach in der Gemeindevertretersitzung
am Donnerstagabend eine einvernehmliche Lösung mit der BBIS über einen
Bebauungsplan für das Schulareal noch bis zum Sommer. Erste Gespräche mit
BBIS-Chef Burkhard Dolata seien positiv verlaufen. Profitieren sollen von dem
Kompromiss auch der geplante Waldorf-Kindergarten und die kommunale Grundschule
auf dem Seeberg. So sollen die Pläne für den Kita-Neubau vorangetrieben und der
Mietvertrag mit der Grundschule bis zum Jahr 2020 verlängert werden. Bereits
Ende April soll es ein weiteres Treffen zwischen dem Bürgermeister und Dolata
geben.
Um ihre Gebäude erweitern zu können, drängt die Internationale Schule auf einen
Bebauungsplan für den Seeberg. Der Plan gilt als Grundlage für die Bauvorhaben
der BBIS - die sind vielen Gemeindevertretern jedoch zu groß. Sie fürchten um
den Waldcharakter des Areals. Im Zuge des seit Jahren schwelenden Streits
gerieten in den vergangenen Wochen auch die Pläne für die Waldorfkita und der
Mietvertrag mit der Grundschule zwischen die Fronten: Offen hatte die BBIS
damit gedroht, der Grundschule zu kündigen und den Bau der Kita zu verhindern.
So hatte die BBIS bereits das Grundstück erworben, auf dem die Gemeinde den
Kindergarten errichten wollte. Nun will die Gemeinde im Gegenzug ihr Vorkaufsrecht
für die Fläche wahrnehmen. Einen entsprechenden Beschluss fassten die
Gemeindevertreter in ihrer Sitzung am Donnerstag. Die Gemeinde müsse ihre
Rechtsposition sichern, hatte Bürgermeister Grubert im Vorfeld erklärt. Zwar
bestehe die Gefahr, dass die BBIS nun in einen Rechtsstreit eintrete, der den
Kita-Bau um Jahre verzögern könne, aber das wolle man laut Grubert verhindern.
Ein Konsens soll gefunden werden. „Wir wollen den Investor nicht vertreiben“,
erklärte Grubert gegenüber den PNN. Der Schulcampus auf dem Seeberg solle
erhalten bleiben. tor