PNN 01.04.09
Kleinmachnow - Die Pläne für eine neue Wohnsiedlung auf dem
ehemaligen Siemens-Gelände am Schwarzen Weg in Kleinmachnow werden in der
Gemeinde mit Skepsis verfolgt. Auf der jüngsten Sitzung des Bauausschusses
kritisierten die Gemeindevertreter den Vorschlag des Teltower Planungsbüros
„Wiefering und Partner“, das Areal in unmittelbarer Nachbarschaft zum
Evangelischen Bildungscampus bebauen zu wollen.
Wie berichtet, sollen auf dem früheren Mitarbeiterparkplatz zwischen dem
Schwarzen Weg, der Wilhelm-Külz-Straße und dem Schulcampus rund 26
Einfamilienhäuser sowie einige Einkaufsläden entstehen. Bereits Ende 2007 war
das gesamte Gelände an der Ortsgrenze zwischen Kleinmachnow und Teltow an einen
Münchner Investor verkauft worden. Das frühere Gewerbegebiet soll umgenutzt
werden. Auf einem Teil des Areals haben sich bereits eine Evangelische
Grundschule sowie ein Gymnasium etabliert. Eine Evangelische Kita und eine kommunale
Sporthalle sollen folgen, auch sie wären Bestandteil eines Bebauungsplanes.
Mit der Wohnansiedlung bestehe die Chance, den ehemaligen Gewerbestandort
sinnvoll weiter zu entwickeln, erklärte Planerin Brigitte Suntrop im Ausschuss.
Dazu sollen zwei Gebäude abgerissen werden, um Platz zu schaffen. Davon
betroffen sind ein Haus an der Wilhelm-Külz-Straße und das Gebäude, in dem
derzeit das Gymnasium untergebracht ist. Den Planungen zufolge sollen die
Wohnhäuser auf großzügigen Grundstücken von 600 bis 1000 Quadratmetern
entstehen. Das Bild vom Eingangstor des Ortes, so Planerin Suntrop, soll sich
ändern. Alte Bäume sollen bleiben und die neuen Häuser nach ökologischen
Maßstäben geplant und gebaut werden.
Währenddessen stellten die Gemeindevertreter infrage, ob Kleinmachnow überhaupt
ein neues Baugebiet benötigt. So formulierte Anne von Törne (BIK): „Der Bedarf
ist nicht da.“ Auch SPD-Chefin Susanne Krause-Hinrichs kritisierte: „Eine
kleinteilige Splittersiedlung macht keinen Sinn. Wer will dort hinziehen?“
Die Nähe der Wohnbebauung zur vorhandenen Schullandschaft erzeuge künstliche
Konflikte, wie man sie aus anderen Wohngebieten in Schulnähe bereits kenne. Für
Fragen sorgte auch die künftige Verkehrsanbindung des Areals. So schlug
CDU-Fraktionschef Bernd Krüger vor, das Gelände weiter gewerblich zu nutzen, so
wie im Flächennutzungsplan festgeschrieben. Sollte hier eine Wohnbebauung
stattfinden, hätten die Gemeindevertreter zuvor über einen Bebauungsplan
abzustimmen. Eine erste Vorlage dazu soll trotz der Zweifel vom Rathaus
vorbereitet werden. tor