PNN 17.03.09

 

Enttäuschung über geringes Interesse

Drittes Gymnasium jedoch nicht in Gefahr (17.03.09)

Region Teltow - Die Eröffnung des dritten staatlichen Gymnasiums in der Region Teltow zum kommenden Schuljahr ist nicht in Gefahr. Das erklärte der zuständige Fachbereichsleiter der Kreisverwaltung, Thomas Schulz, gestern gegenüber den PNN. Wie berichtet haben sich im Erstwunsch nur 20 Sechstklässler aus der Region für die neue Schule angemeldet. „Das ist enttäuschend, insgesamt belegen die Zahlen aus der Region jedoch, dass ein drittes Gymnasium notwendig ist“, so Schulz. So können nach bisherigem Stand an den beiden bereits existierenden kreislichen Gymnasien in Kleinmachnow und Teltow 68 Bewerber nicht berücksichtigt werden. Auch am evangelischen Gymnasium Kleinmachnow gibt es mehr Bewerber als Plätze. Nach Auswertung der Zweitwünsche und dem erneuten Wahl- und Verteilverfahren dürfte es laut Schulz deshalb kein Problem sein, das neue Gymnasium zu eröffnen. Bislang halte das Landratsamt auch an dem Plan fest, dort drei siebte Klassen einzurichten.

Wie berichtet, wird das neue Gymnasium für eine Übergangszeit in einem Gebäude des Oberstufenzentrums an der Teltower Warthestraße untergebracht. Bis zum Jahr 2011 will der Landkreis jedoch einen Neubau errichten. Geplante Kosten: etwa zwölf Millionen Euro. Einfließen sollen darin die 4,8 Millionen Euro, die der Landkreis aus dem Konjunkturpaket II für den Bereich Bildung erhält. Deshalb drängt die Zeit – nach bisherigem Stand müssen zum Jahresende 2011 die letzten Rechnungen vorliegen, um die Konjunkturmittel zu nutzen. Bisher jedoch ist noch immer nicht endgültig entschieden, an welchem Standort das neue Gymnasium gebaut wird. Die besten Chancen hat ein von der Gemeinde Stahnsdorf angebotenes Gelände an der Heinrich-Zille-Straße. Alternativ halten die Stahnsdorfer auch noch ein Areal an der Annastraße bereit. So ist es vom Stahnsdorfer Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) auch schriftlich dem Landratsamt angeboten worden. „Die offiziellen Stellungnahmen der Bürgermeister aus Kleinmachnow und Teltow sind indes schon lange überfällig“, sagte Schulz den PNN. Schließlich sei es erklärtes Ziel der Kreisverwaltung, in der Region möglichst eine einvernehmliche Lösung zu finden. Eine endgültige Entscheidung werde der Kreistag wahrscheinlich am 2. Juli treffen.

Auch der künftige Leiter des dritten kreislichen Gymnasiums, Ulrich Klatt, sieht in der offenen Standortfrage einen möglichen Grund für die enttäuschende Anmeldezahl. Die 20 gemeldeten Schüler würden laut Klatt etwa zu gleichen Teilen aus Stahnsdorf, Kleinmachnow und Teltow kommen. Doch auch er ist optimistisch, dass das neue Gymnasium nach Auswertung der Zweitwünsche zum neuen Schuljahr mit drei siebten Klassen eröffnet werden kann. Für 200 000 Euro lässt der Landkreis derzeit einen eigenen, abgeschlossenen Bereich in dem OSZ-Gebäude dafür umbauen. Entstehen sollen fünf Klassenräume nebst Lehrer- und Verwaltungszimmer sowie Speisesaal und Chemiekabinett. „Zum Schuljahresbeginn werden wir alle Bedingungen für einen qualitativ hochwertigen Unterricht geschaffen haben“, betonte Klatt. Hagen Ludwig