PNN 09.03.09

 

Weniger Kohlendioxid aus Kleinmachnow

Lokale Agenda und Gemeinde laden zur ersten Klimakonferenz im März ins Rathaus ein

Kleinmachnow - Die Folgen des Klimawandels erreichen Kleinmachnow: Während anderenorts Landstriche vertrocknen oder Gletscher schmelzen, wird Kleinmachnow mit steigenden Energiepreisen zu kämpfen haben, warnt Walter Haase von der lokalen Agendabewegung Kleinmachnow. Gemeinsam müsse man sich rechtzeitig den Veränderungen stellen, sagt der ehemalige Präsident des Landesumweltamtes. Deshalb laden Gemeinde und lokale Agenda zur ersten Kleinmachnower Klimakonferenz am 21. März ein.
„Die im vergangenen Sommer drastisch gestiegenen Energiepreise drücken auf unsere privaten Haushalte, ziehen soziale Folgen nach sich und engen die finanziellen Spielräume der Kommunen ein“, sagte Walter Haase im Gespräch mit den PNN. Kleinmachnow muss den Klimaschutz ernst nehmen, ist seine Forderung. Deshalb sollen Anwohner und Lokalpolitiker gemeinsam mit Experten über Mittel und Wege zum Schutz des Klimas diskutieren. Dazu gehören der Wechsel zu Ökostromanbietern sowie der Ausbau der Versorgung mit erneuerbaren Energien, sagt Haase. Langfristig müsse Kleinmachnow aber auch den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß senken, um einen eigenen Beitrag dafür zu bringen, den Klimawandel einzudämmen. Wie das geht, soll auf der Klimakonferenz im Rathaus erörtert werden.
Mit den Akteuren der lokalen Agenda hatte bereits für das Aktionsprogramm „Kleinmachnow schützt das Klima“ – ein 17 Punkte umfassendes Klimaprogramm – verantwortlich gezeichnet. Dem war ein Beschluss der Gemeindevertretung vorausgegangen, als Kommune dem europäischen Klimabündnis Alianca beizutreten. Es verpflichtet Kleinmachnow, seinen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß alle fünf Jahre um zehn Prozent zu verringern und bis spätestens 2030 die Pro-Kopf-Emission im Vergleich zu 1990 zu halbieren.
Wolle man dieses ehrgeizige Ziel erreichen, müsse Kleinmachnow jetzt nachlegen, forderte Haase. Energieausweise für gemeindeeigene Gebäude könnten nur ein Anfang sein. So müsse der Klimaschutz auch in den kommunalen Planungen und Satzungen, in der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung berücksichtigt werden. „Kleinmachnow kann handeln“, mahnt Haase. Dazu müsse die Gemeinde selbst mit guten Beispielen vorangehen.
Ziel der Klimakonferenz sei deshalb, eine dauerhafte Energieberatungsstelle im Rathaus einzurichten. Diesen Service sollen Interessierte bereits am Tag der Klimakonferenz probeweise in Anspruch nehmen können: Rund um das Rathaus wird über Energieeinsparung und erneuerbare Energien informiert. Häuslebauer sollen ihren Erfahrungen mit Ökostrom, Solar- und Geothermieanlagen austauschen können. Elektro- und Hybridfahrzeuge werden zu einer Probefahrt einladen.
Tobias Reichelt
www.klimakonferenz-kleinmachnow.de