PNN 21.02.09

 

Polizeibilanz 2008 zwischen negativ und positiv

Mehr Unfälle im Raum Teltow, weniger Verkehrstote zwischen Werder und Brandenburg (Havel)

Potsdam-Mittelmark - Mehr Unfälle, mehr Verletzte, drei Tote – die Unfallbilanz auf den Straßen der Region Teltow hat sich im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Insgesamt 1902 Unfälle hat die Polizei in diesem Bereich im Jahr 2008 aufgenommen, sagte Schutzbereichsleiter Ralf Marschall, 38 mehr als 2007. Um vier Prozent ist die Zahl der Verletzten auf 262 angestiegen, obwohl die typischen Unfallursachen überhöhte Geschwindigkeit, Nichtbeachten der Vorfahrt beziehungsweise Alkohol deutlich zurückgegangen sind. Den demografischen Wandel der Gesellschaft liest Marschall aber noch nicht in der Unfallbilanz. Zwar seien ältere Menschen über 65 Jahre häufiger in Unfälle verwickelt als früher, junge Fahrer zwischen 18 und 26 Jahren verursachen laut Statistik jedoch häufiger Unfälle. Einziger Unfalltoter innerhalb einer Ortschaft im Schutzbereich war ein 20-Jähriger, der in der Stahnsdorfer Lindenstraße verunglückte.

Acht sogenannte Unfallhäufungspunkte hat der Verkehrsdienst der Polizei in Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf ausgemacht. Dazu zählen der Stolper Weg an der Zufahrt zur A 115 sowie die Kreuzung Zehlendorfer Damm/Thomas-Müntzer-Damm in Kleinmachnow, das Güterfelder Ecke zwischen Potsdam und Güterfelde und in Teltow der Ruhlsdorfer Platz, die L 76 / Ecke Katzbachstraße sowie der Liebigplatz. In Stahnsdorf betrifft dies die Doppelkreuzung am Stahnsdorfer Hof sowie die Ecke Potsdamer Allee/Schleusenweg. Dort sollen Linksabbieger in den Schleusenweg künftig eine separate Ampel erhalten. Wie Patric Wuthenow vom Verkehrsdienst erklärte, habe die Nordspange in Teltow bereits zu einer Entlastung geführt. Seitdem gebe es weniger Unfälle am Ruhlsdorfer Platz. Auch zwischen Ruhlsdorf und Neubeeren hätten die Unfälle mit Wild seit der Umverlegung der Straße abgenommen, so Wuthenow. Für Nuthetal wurde kein Unfallschwerpunkt genannt.

Einen positiven Trend lässt indes die jetzt vorgestellte Verkehrsunfallbilanz 2008 des Schutzbereiches Brandenburg erkennen. Zu diesem Schutzbereich gehören auch die Regionen Werder, Schwielowsee, Michendorf und Beelitz sowie 180 Kilometer Autobahn auf mittelmärkischem Gebiet. Im Vergleich zum Vorjahr ist dort die Zahl der Verkehrstoten von 37 im Vorjahr auf 23 zurückgegangen. Das sei der niedrigste Stand seit sieben Jahren, erklärte Schutzbereichsleiter Sven Bogacz. Neun tödliche Unfälle ereigneten sich auf der Autobahn (im Vorjahr 18). Auch die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt ist um 3,5 Prozent leicht auf 8470 zurückgegangen. Vor allem im Kampf gegen sehr schwere Unfälle mit Lastkraftwagen sei der negative Trend der vergangenen Jahre gestoppt worden. Insbesondere bei den Berufskraftfahrern habe die intensive Öffentlichkeitsarbeit der Polizei Wirkung gezeigt, so Bogacz.

Als völlig inakzeptabel bezeichnete er indes eine erhöhte Zahl von 77 Verkehrsunfällen mit Personenschäden unter Einfluss von Alkohol und Drogen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 23 Prozent. „Auf diesem Gebiet sehe ich den Schwerpunkt der diesjährigen Kontrolltätigkeit“, sagte Bogacz.jab/ldg