PNN 17.02.09

 

"Fakten gehören jetzt auf den Tisch"

SPD und CDU in Stahnsdorf machen Druck: Kreis erwarte zu Recht klare Aussagen zu Gymnasium

Stahnsdorf - Der Kreistagsabgeordnete und Gemeindevertreter Gerhard Enser (CDU) hat den Stahnsdorfer Bürgermeister Bernd Albers (BfB) aufgefordert, Zahlen vorzulegen, die sich aus seinem Wunschstandort Heinrich-Zille-Straße oder der Nutzung der gemeindeeigenen Fläche an der Annastraße für das Gymnasium in Stahnsdorf ergeben. „Für die Gemeinde ist es von Bedeutung zu wissen, welche finanziellen Konsequenzen aus dem Erwerb der Fläche für das Gymnasium an der Heinrich-Zille-Straße entstehen. Für den Kreistag ist es jetzt entscheidend, eine verbindliche und belastbare Zusage seitens der Gemeinde für die zur Verfügung zu stellende, bebaubare Fläche zu erhalten“, heißt es in einer Pressemitteilung. Wichtig wäre auch die Darstellung der Kosten für die Gemeinde, wenn sie sich aus der Investitionsverpflichtung für eine Schule an der Annastraße verabschiedet, die dem Bund gegenüber noch besteht, so Enser. „Sieben Monate nach dem Beschluss des Kreistages zur Errichtung des Gymnasiums wird es Zeit, die Schularbeiten zu beenden und entscheidungsreife Fakten zu präsentieren, sonst geht die einmalige Chance, das Gymnasium nach Stahnsdorf zu holen, verloren“, so Enser. Das Gymnasium gehöre nach Stahnsdorf: Dort sei eine Fläche zu wählen, die einen schnellen Bau mit den Mitteln des Konjunkturpaketes ermöglicht. „Die Fakten gehören jetzt auf den Tisch, die zurzeit vorliegende Beschlussvorlage aus dem Rathaus enthält diese nicht.“

Auch die Stahnsdorfer SPD hat sich gestern zum Gymnasium geäußert, für das auch Standorte in Teltow und Kleinmachnow zur Wahl stehen. „Der Landkreis erwartet von der Gemeinde Stahnsdorf zu Recht ein eindeutiges Bekenntnis zu einem Standort“, heißt es in einer Pressemitteilung. Mit einem Antrag der Fraktion SPD/Grüne für die nächste Sitzung der Gemeindevertretung am 26. Februar werde dem Rechnung getragen, darin wird der Standort Heinrich-Zille-Straße favorisiert. „Für ein Gymnasium an der Heinrich-Zille-Straße spricht der Aspekt der Verteilung von Schulstandorten in der Region. Mit dem Kant-Gymnasium wird der Teltower Einzugsbereich abgedeckt. Das Weinberg-Gymnasium erfasst den Kleinmachnower Bereich. Ein neues Gymnasium an der Heinrich-Zille-Straße deckt den Stahnsdorfer Bereich ab“, heißt es weiter. Dieser Standort sei verkehrstechnisch auch aus Kleinmachnow und Teltow gut erreichbar. Zudem bestehe die Möglichkeit, das Gymnasialangebot in der Region durch Angebote für sportlich interessierte Schülern abzurunden. „Mit dem in der Heinrich-Zille-Straße gelegenen Sportgelände des RSV besteht bereits ein Trainings- und Wettkampfbereich, der mitgenutzt werden könnte.“ rt