PNN 14.02.09
Kleinmachnows Gemeindevertreter verabschieden Haushalt und Bürgermeister
Kleinmachnow - Es war Wolfgang
Blasigs (SPD) letzte große Aufgabe als Kleinmachnower Bürgermeister: Mit großer
Mehrheit bei nur drei Gegenstimmen und einer Enthaltung haben Kleinmachnows
Gemeindevertreter am Donnerstagabend den Haushalt für das Jahr 2009
beschlossen. Blasig wird bereits am Montag sein neues Amt als Landrat
Potsdam-Mittelmarks antreten – nun mit der Gewissheit, eine finanziell
gesicherte Gemeinde zu hinterlassen. „Der Kurs stimmt“, sagte Blasig in seiner
Abschiedsrede.
Mit dem beschlossenen Haushalt bringen Kleinmachnows Gemeindevertreter wichtige
Projekte für das laufende Jahr auf den Weg. Eingeplant sind unter anderem 2,95
Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt einer Dreifeld-Sporthalle mit
Tiefgarage neben der Maxim-Gorki-Gesamtschule. Bis zum Jahr 2011 sollen für die
Halle insgesamt fünf Millionen Euro fließen. Für weitere 3,15 Millionen Euro
soll in den kommenden zwei Jahren zudem die Eigenherd-Schule saniert werden.
Insgesamt umfasst der Haushalt ein Volumen von 39 Millionen Euro. Das sind fünf
Millionen Euro mehr als noch im Jahr 2008, erklärte Blasig, als er das 350
Seiten starke Zahlenwerk vorstellte.
Zwar erwirtschaftete die Gemeinde auch
Gewinne, die reichten jedoch nicht, um den Bedarf zu decken, sagte Blasig. So
müssten knapp 900 000 Euro aus der Finanzreserve in Anspruch genommen werden.
Aber: „Dieser Haushalt verträgt diese Maßgabe“, erklärte Blasig. Insgesamt
schrumpfen die Rücklagen der Gemeinde auf 1,8 Millionen Euro. Bis zum Jahr 2012
sollen sie wieder auf rund 6,7 Millionen Euro ansteigen – eine weitaus höhere
Reserve, als sie dem neuen Landrat in Potsdam-Mittelmark zur Verfügung steht.
„Ich bitte sie, mit diesem Schatz sehr sorgsam umzugehen“, mahnte Blasig die
Gemeindevertreter.
Bereits im Zuge der Haushaltsdebatten schienen die Kleinmachnower Politiker in
diesem Jahr zu Kompromissen bereit: Lediglich 37 Änderungsanträge musste
Kleinmachnows Kämmerer verarbeiten. Allein 2004 seien es rund 100
Änderungsanträge gewesen, sagte Blasig.
Beim nun gültigen Haushalt gingen die nachträglichen Wünsche der
Gemeindevertreter vor allem zu Lasten des Straßenbauetats. Dieser wurde von
knapp drei Millionen Euro um rund eine Million Euro gesenkt. Im Gegenzug werden
nun je 100 000 Euro in die Schulwegsicherung und in den Ausbau der Wanderwege
am Teltowkanal fließen. Mit 145 000 Euro jährlich sollen zudem Kleinmachnows
Tagespflegeeltern unterstützt werden. Auch die Sanierung des Freibads Kiebitzberge
wird mit 150 000 Euro vorangetrieben. Rund 580 000 Euro werden für den
geplanten Kindergarten der Hoffbauerstiftung am Schwarzen Weg und insgesamt 800
000 Euro für Betreutes Wohnen der Kleinmachnower Wohnungsgesellschaft
bereitgestellt. Auch einen Mietspiegel und eine kleine Skateranlage soll es
geben.
Weiteres Geld wird Kleinmachnow bereitstellen, um Fördermittel aus dem
Konjunkturpaket der Bundesregierung zu ergänzen. Rund eine Million Euro sollen
demnach in die Kommune fließen, rechnete Blasig vor. „Kleinmachnow ist in der
Lage, diese Mittel zu verwenden und die nötigen Eigenmittel bereitzustellen“,
sagte Blasig. Mit dem Ältestenrat der Gemeinde werde bereits eine
Prioritätenliste vorbereitet. Jedoch appellierte Blasig in einer letzten
Mahnung dafür, die Gelder nicht mit der Gießkanne, sondern regional abgestimmt
in „einem Ruck“ zu verteilen. Tobias Reichelt