PNN 05.02.09

 

2,5 Millionen Euro für Waldorf-Kita

Gemeinde Kleinmachnow will auf dem Seeberg bauen / Die Fläche ist bereits gekauft

Von Tobias Reichelt

Kleinmachnow - Die Gemeinde Kleinmachnow will für 2,5 Millionen Euro eine neue Kindertagesstätte auf dem Seeberg bauen. Wie Verwaltungssprecherin Martina Bellack gegenüber den PNN bestätigte, sei das Geld bereits in den Haushalt eingestellt worden. In der kommenden Sitzung der Gemeindevertreter wird darüber abgestimmt. Bereits jetzt habe die Gemeinde ein entsprechendes Grundstück an der Straße Am Hochwald für knapp 177 000 Euro gekauft. Zukünftig soll die Freie Waldorf-Kita Kleinmachnow in das neue Gebäude einziehen. Frühestens im Herbst 2009 könnten die Bauarbeiten beginnen, erklärte Bellack.

Lange musste der Kleinmachnower Waldorfkindergarten auf diese Entscheidung warten: Bereits 1992 hatte sich die Kita auf Initiative einiger Eltern und Erzieher gegründet. Als Unterkunft nutzt die Waldorf-Kita bis heute eine alte Holzbaracke vis-a-vis des nun von der Gemeinde erworbenen Grundstücks. Ursprünglich nur als Übergangsdomizil geplant, musste immer wieder in das baufällige Holzhaus investiert werden. Damit soll nun Schluss sein.

Auf dem rund 3500 Quadratmeter großen Grundstück gegenüber der alten soll nun die neue Kita entstehen. Die Fläche kaufte die Gemeinde dem Träger des Waldorfkindergartens ab. Der hatte das Areal zuvor von der Internationalen Schule erworben. „Damit kommt die Gemeinde ihrer Pflicht nach, Grundstück und Gebäude für freie Träger bereitzustellen, so wie in der Vergangenheit bereits bei der evangelischen und katholischen Kita geschehen“, sagte Bellack. Der Waldorf-Kindergarten wird lediglich Mieter des neuen Gebäudes.

Von der Krippe bis zur Vorschule sollen insgesamt 90 Plätze in der Kita geschaffen werden. Vorgesehen sind Räume für drei Gruppen mit je 20 Kindergartenkindern und Räume für zwei Gruppen mit je 15 Krippenkindern. Der Baumbestand auf dem Grundstück soll erhalten werden, sagte Bellack. Offen sei hingegen, ob ein auf dem Grundstück stehendes altes Fachwerkgebäude in die Kita-Baupläne einbezogen werden kann. „Es gibt den Wunsch, das alte Gebäude zu nutzen“, sagte Bellack. Zuvor müsse die Bausubstanz geprüft werden. Das alte Mehrfamilienhaus sei nach langem Leerstand marode. Ein Denkmalschutz bestehe nicht.

Derweil startete bereits ein Architekturwettbewerb. Von ursprünglich fünf Entwürfen seien mittlerweile zwei in die engere Wahl gelangt. Sollte das alte Fachwerkhaus auf dem Areal tatsächlich in den Neubau einbezogen werden, müssten die Architekten nachbessern. So könnte sich der Baubeginn verzögern, sagte Bellack. Ein weiteres Hindernis für einen zeitigen Baustart in diesem Jahr könnte auch der noch nicht verabschiedete Bebauungsplan für das Seeberg-Areal darstellen. Noch immer gebe es Widerstände in der Gemeindevertretung gegen die vorgelegten Pläne. Wann und ob der B-Plan tatsächlich verabschiedet wird, sei noch nicht abzusehen, so Bellack. Sollte es jedoch so weit sein, wolle die Gemeinde mit den Bauplanungen für die Waldorf-Kita möglichst fertig sein. Einem Baubeginn stünde dann nichts mehr im Weg.