PNN 15.01.09
Kleinmachnows CDU schickt Bernd Krüger ins Rennen um die Nachfolge des Rathauschefs
Kleinmachnow -
Kleinmachnow ist um einen weiteren Bewerber für das Bürgermeisteramt reicher:
Der Bauunternehmer Bernd Krüger wird sich für die Kleinmachnower CDU am 15.
März zur Wahl stellen. Dies erklärte Krüger gestern gegenüber den PNN. Am
Dienstagabend hatten ihn die Mitglieder des CDU-Ortsverbandes mehrheitlich zum
Kandidaten bestimmt. Der 59-jährige Krüger konnte sich mit 22 zu 16 Stimmen
gegen Thomas Henkel aus dem CDU-Vorstand durchsetzen. Damit ist Krüger bereits
der vierte offizielle Kandidat im Rennen um das Bürgermeisteramt.
Für Bernd Krüger ist es der erste Versuch, den Bürgermeisterposten in
Kleinmachnow zu besetzen. Der langjährige Gemeindevertreter und derzeitige
CDU-Fraktionschef in Kleinmachnow sei vor allem wegen seiner
kommunalpolitischen Erfahrungen gewählt worden, erklärte CDU-Ortschef Wolfgang
Nieter gestern.„Bernd Krüger ist ein überzeugendes Angebot an die Kleinmachnower.
Er hat die Unterstützung der CDU der ganzen Region“, so Nieter. Krüger selbst
hatte sich nach eigenen Angaben mit seiner Bewerbung zurückgehalten.
Parteifreunde hätten ihn jedoch ermuntert, sich der Wahl zu stellen, sagte
Krüger.
Der Tiefbauingenieur lebt seit seiner
Kindheit in Kleinmachnow und engagierte sich seit 1993 für die CDU. In der DDR
wurde der schon früh an Politik interessierte Krüger als 18-Jähriger verhaftet
und wegen sogenannter „staatsgefährdender Hetze und Propaganda“ zu einer Gefängnisstrafe
verurteilt. Noch zwei Jahre vor dem Mauerfall konnte sich Krüger mit seinem
Straßen- und Tiefbauunternehmen selbstständig machen. Gerade seine Erfahrungen
als Unternehmer sollen ihm nun helfen, die Kleinmachnower Verwaltung zu führen.
Aus Krügers Sicht habe diese in der Vergangenheit nur unzureichend auf die
Entwicklungen im Ort reagiert.
So sprach sich Krüger gegen eine weitere Verstädterung der Gemeinde aus: „Ich
kann viele verstehen, die enttäuscht sind von der Ortsentwicklung“, sagte der
begeisterte Schachspieler und Freizeitgärtner. Gleichzeitig müsse sich
Kleinmachnow den veränderten Bedingungen einer wachsenden Gemeinschaft stellen.
Entscheidend sei es deshalb, die Kita- und Schullandschaft zu entwickeln. „Hier
fehlt es seit langem an einer Konzeption.“ Krüger plädierte dafür, dass
geplante dritte staatliche Gymnasium der Region in Kleinmachnow anzusiedeln,
aber: „Wir begreifen uns aber als Region und sind nicht verbohrt, sollte es in
einer der Nachbarkommunen entstehen“, so Krüger. Weitere Ziele seien der
Anschluss der Gemeinde an das Netz der S-Bahn und die Entwicklung der
Kammerspiele als Kulturzentrum, sagte Krüger. Selbst ist er seit 35 Jahren
Mitglied im Potsdamer Männerchor.
Neben Bernd Krüger stehen bereits drei weitere Mitbewerber für das
Kleinmachnower Bürgermeisteramt fest: Gewog-Geschäftsführer Michael Grubert für
die SPD, Klaus-Jürgen Warnick für die Linken und Wolfgang Jordan für die FDP.
Interesse hat auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm angemeldet.
Ungewiss ist weiterhin, ob BIK und WIR mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen
gehen werden. Tobias Reichelt