PNN 23.12.08
Linke schicken ihren Kreischef ins Rennen
Kleinmachnow -
Klaus-Jürgen Warnick ist auf der Mitgliederversammlung der Kleinmachnower
Linkspartei in geheimer Abstimmung einstimmig als Bürgermeisterkandidat gewählt
worden. Warnick wohnt seit 1952 in Kleinmachnow, ist Kreisvorsitzender der
Linkspartei, Kreistagsabgeordneter sowie Fraktionschef und Vorsitzender des
Finanzausschusses in der Kleinmachnower Gemeindevertretung. Mehrere Jahre war
er Bundestags- und Landtagsabgeordneter. Bei den jüngsten Wahlen zur
Kleinmachnower Gemeindevertretung erhielt er 1911 Stimmen und war damit der
erfolgreichste Kandidat aller Parteien und Vereinigungen im Ort.
Der Politik in der DDR stand der heute 55-Jährige kritisch distanziert
gegenüber. Zur Wendezeit wurde Warnick im Neuen Forum und als Mitglied des
Runden Tisches aktiv. Als auf den größten Teil der Kleinmachnower Immobilien
Rückübertragungsansprüche angemeldet wurden, organisierte er den Widerstand. Er
gründete 1990 den brandenburgischen Mieterbund mit und wurde dessen erster
Vorsitzender. Diese Funktion hat er neben dem Vorsitz der Ortsgruppe
Kleinmachnow, die immer noch über 700 Mitgliedsfamilien zählt, auch heute noch.
Erst im Jahr 2000 wurde Warnick Parteimitglied.
Kommunalpolitische Erfahrungen sammelte
Warnick zudem als Mitglied in den Aufsichtsräten der gemeindeeigenen
Wohnungsgesellschaft Gewog und der Planungs- und Entwicklungsgesellschaft P
& E. Hier habe er auch eine gute Zusammenarbeit mit Gewog-Geschäftsführer
Michael Grubert, der jetzt als Bürgermeisterkandidat für SPD antritt, gepflegt,
sagte Warnick den PNN. Deshalb erwarte er einen fairen Wahlkampf, den er auch
anderen Mitbewerbern anbiete, so Warnick. Insgesamt rechnet er mit mindestens
fünf Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im März 2009. Für die Grünen tritt
wahrscheinlich die Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm an. FDP und CDU haben
noch keine personelle Entscheidung getroffen.
Warnick will sich vor allem für den langfristigen Erhalt und die weitere
Stärkung der gemeindeeigenen Gesellschaften Gewog, Bauhof und Kita-Verbund
einsetzen und die regionale Zusammenarbeit von Teltow, Kleinmachnow und
Stahnsdorf verbessern. Weitere erklärte Ziele sind ein verbesserter
Öffentlicher Personennahverkehr durch die Einrichtung eines einheitlichen
City-Busses für die drei Orte Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow sowie die
Wiedereinrichtung der früheren Bahnverbindungen nach Düppel und Dreilinden mit
der späteren Verlängerung nach Stahnsdorf.
„Auf der Tagesordnung stehen darüber hinaus die Kammerspiele, das Freibad sowie
mindestens eine weitere dezentrale Jugendeinrichtung und der verstärkte Einsatz
regenerativer Energien“, sagte Warnick. Für den bevorstehenden Wahlkampf hat
der Kreisvorsitzende der Linken bereits einen konkreten Vorschlag: Alle
Kandidaten sollten sich freiwillig auf höchsten 50 Wahlplakate beschränken, um
den Ort nicht unnötig zu verschandeln. ldg