PNN 20.12.08

 

Kleinmachnow senkt Gewerbesteuer Hebesatz wird dem Teltower angeglichen

Kleinmachnow - Der Gewerbesteuerhebesatz in Kleinmachnow wird gesenkt. Von derzeit 360 soll der Satz ab 2009 auf 320 Prozent sinken. Dies beschlossen Kleinmachnows Gemeindevertreter in ihrer jüngsten Sitzung mit klarer Stimmenmehrheit. Damit gleicht die Kommune ihren Satz dem des Nachbarn Teltow an. In Stahnsdorf wird eine Senkung von 340 auf 320 Prozent noch diskutiert.

In Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise sei die Steuersenkung ein „Zeichen an die Öffentlichkeit“, erklärte Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) in der Sitzung am Donnerstagabend. Insgesamt wird die Gemeinde damit auf rund 1,2 Millionen Euro im Jahr verzichten. Wird der Haushalt der Gemeinde wie geplant im Februar beschlossen, könne der neue Hebesatz anschließend wirksam werden.

Auch die Kleinmachnower CDU-Fraktion begrüßte die anstehende Steuersenkung. Ihr finanzpolitische Sprecher Felix Enneking sprach ein Lob an Kleinmachnows Kämmerer aus, der den Vorschlag eingebracht hatte. Damit müsse man zwar auf Einnahmen verzichten, im Gegensatz würden aber Geschäfte gefördert. „Für die Gemeinde ist das der richtige Weg“, sagte Enneking. Stahnsdorf müsse nun mitziehen, appellierte der CDU-Politiker. Unterstützung erhielt Enneking auch von der Fraktion Die Linke: „Ich finde es bemerkenswert, dass sich alle einig sind“, hatte der Vorsitzende des Finanzausschusses, der Links-Politiker Klaus-Jürgen Warnick erklärt.

Kritik brachte lediglich der SPD-Landtagsabgeordnete Jens Klocksin an: „Ich halte es mit der Bundeskanzlerin“, sagte Klocksin. Steuersenkungen seien in Zeiten der Krise nicht förderlich. „Wir wären gut beraten, den Satz so zulassen“, appellierte Klocksin. Statt den Mittelstand unterstütze man mit der Steuersenkung große Unternehmen. Im Vergleich zu anderen Städten sei der Hebesatz von 360 Prozent bereits jetzt moderat – Potsdam veranschlage zum Beispiel 450 Prozent. Tobias Reichelt