PNN 14.11.08
Kleinmachnow - Die
Kleinmachnower Schulwege auf dem Seeberg bleiben problematisch: Die Straßen
sind schmal, Gehwege unbeleuchtet, Autos und Busse schieben sich durch das Gelände
und machen den Weg für Schüler zum allmorgendlichen Spießrutenlauf. „Die
Verwaltung hat schon Hilfe geleistet“, erklärte der Elternsprecher der
Grundschule auf dem Seeberg, Ralf Ehrensberger, am Mittwoch im Sozialausschuss,
„aber das reicht nicht.“ Der Schulverkehr sei chaotisch. In Form einer
einseitigen Liste überreichte er den Ausschussmitgliedern und der Verwaltung
seine Forderungen.
„Wir haben Winter, morgens ist es dunkel und immer mehr Eltern bringen ihre
Kinder mit dem Auto auf den Seeberg“, erklärte Ehrensberger. Zwischen Pkw- und
Buskolonnen bleibe kaum Platz für die Kinder, die zu Fuß oder mit Rad zur
Schule kommen. Wie in einem Teufelskreis verschlechtere sich die Situation,
denn angesichts der Lage brächten immer mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto.
Zwar wurden eine Verkehrslotsin engagiert und zusätzliche Absperrungen und
künstliche Bodenwellen installiert, zählte der Elternsprecher auf. Doch es gebe
weiter Probleme: Der zweite versprochene Verkehrslotse ist bisher nur
unregelmäßig im Einsatz, und statt die Schulen zu entlasten, wurde das
Einzugsgebiet erweitert. Die angekündigten Gärtner, die Straßen und Wege
freizuschneiden sollten, ließen auf sich warten. Zwar nahm Sozialamtsleiter
Jürgen Pikarski in seiner Stellungnahme am Mittwochabend das Wort
„Teufelskreis“ selbst nicht in den Mund, aber auch was er sagte, klang ähnlich:
„Rein baulich können wir nur Übergangslösungen schaffen, die wir später
eventuell wieder abreißen müssen.“ Dennoch, so Pikarski, gebe es eben keinen
gültigen Bebauungsplan für den Seeberg, mit dem die Problematik grundlegend
angegangen werden könnte. „Vorher können wir keine Wunder erwarten.“ Die
Verwaltung bemühe sich, den zweiten zugesagten Verkehrslotsen aus den eigenen
Reihen regelmäßig zu stellen. Zur Absicherung habe man eine Absprache mit dem
Hausmeister der Waldorfschule getroffen. Auch hätte es sich bewährt, dass die
Internationale Schule ihre Durchgänge für Schüler anderer Schulen geöffnet
habe.
Für CDU-Vertreterin Verena Hartman nur unbefriedigende Antworten: „Wir brauchen
eine Entscheidung zum B-Plan“, mahnte sie. Nina Hille (SPD) erklärte, dass bis
dahin auch die Internationale Schule als Eigentümerin des Seebergareals stärker
in die Pflicht genommen werden müsste: Die Schule müsse auf ihrem Grundstück auch
für eine ausreichende Beleuchtung sorgen, so Hille.
Derweil kündigte Sozialamtsleiter
Pikarski an, dass für die Schulwege am Weinberg ein entsprechendes
Maßnahmenpaket von Gemeinde und Landkreis geprüft werde. So signalisiere der
Kreis, Tempo 30 vor dem evangelischen Bildungscampus im Schwarzen Weg zu
genehmigen. Auch an der Karl-Marx-Straße und im Zehlendorfer Damm würden
Querungshilfen geprüft. Tobias Reichelt