PNN 30.10.08
Kleinmachnow - Im
Streit um die Fällung der rund 150 Jahre alten Schwarzpappel in Kleinmachnow
wurde Zeit gewonnen. Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) sicherte in der
jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter zu, die Pappel zu erhalten, bis sich der
Umwelt- und Ordnungsausschuss mit dem Thema beschäftigt habe. Ein gemeinsamer
Antrag der FDP, Grünen und WIR, den Baum am Rande der Bäkewiesen nicht zu
fällen, wurde zur Diskussion mehrheitlich in den Ausschuss verschoben.
Wie berichtet, hatte die Verwaltung geplant, den rund 30 Meter hohen Baum wegen
Astbruchgefahr zurückzuschneiden. Morsche Äste, die auf einen unter dem Baum
verlaufenden Wanderweg fallen könnten, würden Spaziergänger gefährden. Die
Untere Naturschutzbehörde hat der Fällung deshalb zugestimmt. „Wir wollen, dass
Fachleute gehört werden, bevor der Baum gefällt wird“, hatte FDP-Vertreter
Michael Lippoldt in der Sitzung gewarnt. Selbst wenn das Naturdenkmal nur noch
10, 20 oder 30 Jahre stehen sollte, lohne es sich, den Baum zu erhalten.
Vorstellbar sei es auch, den Wanderweg unter der Schwarzpappel zu verlegen.
Eine Sperrung des Wanderweges sei ja jetzt auch möglich, so Lippoldt. Seit rund
einer Woche müssen Spaziergänger auf dem Wanderweg an der Bäkewiese der morschen
Pappel ausweichen. Grundsätzlich, stellte Blasig in der Sitzung klar, sei es
schwierig den Baum durch einen politischen Mehrheitsbeschluss der Gemeinde zu
erhalten, wenn dadurch das Ordnungsrecht und die Verkehrssicherungspflicht
Kleinmachnows verletzt würden. „Es hat niemand vor, den Baum in Gänze zu
fällen“, so Blasig. Sollte jedoch eine Gefahr für Personen erkannt werden, sei
diese nicht duldbar. tor