PNN 24.10.08

 

FDP: "Ausbau ist rechtswidrig"

Baumfällung in Marxstraße gegen Naturschutzgesetz

Kleinmachnow - Die Kleinmachnower FDP-Fraktion zweifelt an der Rechtmäßigkeit des Ausbaus der Karl-Marx-Straße. Einem Gutachten nach, dass ein Anwalt für die Fraktion erstellte, haben die Baumfällungen, die gleichzeitig mit dem Ausbau des Straßenabschnitts eingeleitet wurden, gegen das Brandenburgische Naturschutzgesetz verstoßen. Damit sei die Baumaßnahme formell rechtswidrig, erklärte FDP-Fraktionschefin Kornelia Kimpfel. Konsequenz könne sein, dass die Anwohner nicht an den Kosten des Straßenbaus beteiligt würden.

„Das reißt ein Loch von rund 100 000 Euro in die Kleinmachnower Haushaltskasse, wenn stattdessen die Gemeinde einspringen müsste,“ warnte auch FDP-Vertreter Michael Lippoldt. Es sei nicht auszuschließen, dass Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) als Hauptverwaltungsbeamter dafür in Regress genommen werden könne. Bereits in der letzten Sitzung der Gemeindevertreter vor der Kommunalwahl hatte Kimpfel darauf hingewiesen, dass die für die Baumfällung angewandte Gehölzschutzsatzung hier unwirksam sei. Wie berichtet, sollten für den rund 500 000 Euro teuren Ausbau des knapp 500 Meter langen Straßenabschnittes zwischen Zehlendorfer Damm und Förster-Funke-Allee zehn Bäume gefällt werden, darunter einige Rot-Eichen. „Von den Bäumen sieht man inzwischen nichts mehr“, sagte Lippoldt. Bereits seit erstem Oktober seien die Bauarbeiten im Gange. Dabei sei der grundhafte Ausbau absolut unnötig, sagte Lippoldt. Gemeinsam mit Anwohnern der Straße hatte sich die FDP dafür eingesetzt, lediglich die Oberfläche der Straße zu erneuern.

Das Rechtsgutachten liege inzwischen dem Umweltministerium, der Unteren Naturschutzbehörde und der Kommunalaufsicht vor, erklärte die FDP. Demnach sei der Verstoß gegen die Norm des Alleenschutzes, geregelt in Paragraph 31 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes, besonders eklatant. Hinzu komme, dass eine für die Fällung einiger Bäume notwendige Genehmigung der Kreisbehörde nicht vorgelegen habe. Eine endgültige Entscheidung treffe nun die Kommunalaufsicht. tor