PNN 22.10.08
Kleinmachnow - In
Kleinmachnow ist ein heftiger Streit um die geplante Fällung einer 150 Jahre
alten Schwarzpappel am Rande der Bäke-Festwiesen entstanden. Die Kleinmachnower
Verwaltung will den rund 30 Meter hohen Baum wegen Astbruchgefahr
zurückschneiden. Denn morsche Äste, die auf einen unter dem Baum verlaufenden
Wanderweg fallen könnten, würden Spaziergänger gefährden. In der neuen
Kleinmachnower Gemeindevertretung kündigt sich bereits Widerstand gegen die
Abholzung an. Gemeinsam fordern FDP, WIR und Grüne in einem Antrag, den Baum zu
erhalten.
„Die Pappel ist ein Naturdenkmal und sollte unter Schutz gestellt werden“,
erklären darin Grüne, WIR und FDP geschlossen. Mit ihrer Größe und der weit
herausragenden Krone präge die Pappel das Bild des Landschaftsschutzgebiets.
„Die alte Schwarzpappel ist einer der eindrucksvollsten Bäume im Areal rund um
die Bäkewiese,“ schreiben die Antragssteller in ihrer Begründung. Der Baum
gehöre zu den wenigen, die Bau und Erneuerung des Teltowkanals überlebt hätten.
„Eine Fällung wäre unverantwortlich, solange Maßnahmen der Baumpflege und der
alternativen Wegeführung nicht hinreichend erörtert und umgesetzt worden sind,“
hieß es. Dazu sollen Mitglieder der Lokalen Agenda 21, des Fördervereins
Buschgraben/Bäketal und andere Sachverständige zurate gezogen werden. Bei einem
Termin vor Ort machte sich auch der Kreiswanderwart der Region, Wolfgang Hirte,
ein Bild vom Baum am Rande des Wanderweges. Auch er hält eine Fällung zur
Gefahrenabwehr für unverhältnismäßig. Bereits jetzt hat die
FDP-Fraktionsvorsitzende Kornelia Kimpfel Kleinmachnows Bürgermeister ersucht,
alle Maßnahmen zur Vorbereitung der Fällung zu stoppen. Nach Auffassung der
drei Antragssteller verstößt die Kleinmachnower Verwaltung mit der geplanten
Fällung sogar gegen einen Beschluss der Gemeindevertretung, dass vor Eingriffen
in das Gemeindegrün immer erst die Gemeindevertretung mit ihren zuständigen
Gremien darüber beraten muss. tor