PNN 29.08.08

 

Räumung des FATH-Areals verteuert sich

Landkreis will frühestens 2009 Asbest-Abfälle entsorgen

Kleinmachnow - Das asbestbelastete Fath-Areal am Stahnsdorfer Damm in Kleinmachnow wird frühestens 2009 vom Landkreis geräumt. In der Prioritätenliste der Kreisabfallbehörde musste die Zwangsräumung des ehemaligen Lkw-Werkstätten-Geländes nach hinten rutschen, erklärte Birgit Kusza, stellvertretende Leiterin der Behörde gegenüber den PNN. Eine neuerliche Kostenschätzung habe zudem einen weitaus höheren Entsorgungspreis ergeben. Statt bisher 92 000 Euro wird der Kreis nun das Drei- bis Vierfache zahlen müssen – finanziert aus Steuergeldern, da der ehemalige Inhaber des Geländes insolvent ist.

Noch sei das Widerspruchsverfahren in der Schwebe, welches klären soll, wer für die Räumung verantwortlich ist und die Kosten zu tragen hat, erklärte Kusza: Landkreis oder Grundstücksbesitzer. Dessen ungeachtet habe die Untere Abfallbehörde die Zwangsräumung vorbereitet, erklärte Kusza. Vorgesehen ist es, den Müll auf dem Gelände komplett zu räumen: „Alles was lose ist, alle beweglichen Sachen werden entsorgt“, sagte Kusza. Dafür könne jedoch keine Fahrzeugtechnik eingesetzt werden, was die geschätzten Kosten in die Höhe getrieben hätte. Per Hand müsste das Gelände geräumt werden, was wiederum teure Arbeitsschutzmaßnahmen und Sicherheitskonzepte erfordere. Dies alles verzögere die Räumung. Einen genauen Termin gebe es noch nicht, sagte Kusza.

Immer wieder hatten die Kleinmachnower FDP und auch die Bürgerinitiative BIK (Bürger für gute Lebensqualität in Kleinmachnow) vor den Gefahren durch Altöl, Chemikalien und Asbest auf dem von Kindern und Jugendlichen gern als Abenteuerspielplatz genutzten Gelände gewarnt. Öl und Chemikalien wurden inzwischen entsorgt, nicht jedoch das Asbest. Von der Kleinmachnower FDP veranlasste mikroskopische Untersuchungen hatten ergeben, dass es sich bei dem vorgefundenen Asbest um die gefährlichste Form des Stoffes handelt. Zwar gebe es einen Zaun um das Fath-Areal, doch der sei löchrig, so die Vorwürfe (PNN berichteten).

Dieser Zaun, so Birgit Kusza, zeige jedoch jedem, dass das Gelände nicht zugänglich sei. Wer das Areal betrete, tue dies widerrechtlich. Für das Stopfen der Löcher im Zaun sei die Gemeinde Kleinmachnow selbst verantwortlich. Tobias Reichelt