PNN 22.08.08
Kleinmachnows CDU fordert drittes Gymnasium neben Dreifeld-Sporthalle
Kleinmachnow - „Wir
wollen unser Wahlergebnis deutlich verbessern, wir wollen stärkste Fraktion
werden.“ Mit dieser Kampfansage startete Ludwig Burkardt, CDU Fraktionschef in
Kleinmachnow gestern in den Kommunalwahlkampf. Mit einer Pressekonferenz im
Rathaus wollte er am Ort seines politischen Ziels Rechenschaft über die fast
abgelaufene Wahlperiode ablegen und die zukünftige Ziele der Kleinmachnower CDU
vorstellen. Derzeit hält sie sechs von 28 Mandaten in der Gemeindevertretung,
ist damit zweitstärkste Fraktion hinter der SPD mit acht Sitzen.
Mit einem „Dutzend guter Gründe“ CDU zu wählen, waren die Christdemokraten 2003
in die Kommunalwahl gegangen und nahezu jeder, so erklärte Burkardt zufrieden,
könne heute positiv abgehakt werden, weil er erreicht oder zumindest in Angriff
genommen wurde: Eine Grundschule ist eröffnet, ein Evangelische Gymnasium kommt
nach Kleinmachnow, ein weiteres staatliches eventuell, die Internationale
Schule investiert auf dem Seeberg und die Verwaltung wurde mit Hilfe der CDU
und der EU auf transparente Vergabeverfahren getrimmt, zählte Burkardt auf.
Natürlich hätten andere Sachen
schneller und erfolgreicher laufen können: Den Bannwald zum Beispiel würde
Burkardt gerne besser schützen. Noch immer versperren Bauhof und unrechtmäßig
verlängerte Grundstücksgrenzen den Freizeitraum. Die größten Defizite sah
Burkardt allerdings in der Kulturarbeit der Gemeinde, die sei für ihn ein „Trauerspiel“.
Ein zusätzlicher Beigeordneter für Schule und Kultur könnte hier helfen.
Nicht verbessert habe sich in den zurückliegenden Jahren die Zusammenarbeit mit
den Nachbarn Teltow und Stahnsdorf. Von allen drei Kommunen sieht Burkardt die
größten Anstrengungen für eine „sinnvolle Zusammenarbeit“ bei Teltow, lobte er.
Trotzdem sei es nicht gelungen eine gemeinsame Trägergesellschaft für das
Freibad zu gründen, obwohl Pläne dafür existierten. Bis zum Nein der
Stahnsdorfer in dieser Woche für die gemeinsam geplante Dreifeld-Sporthalle am
Schwarzen Weg (PNN berichteten) betrachtete er das Hallen-Projekt als möglichen
Wendepunkt in der Zusammenarbeit. Nun stünden dahinter große Fragezeichen.
Allerdings, so Burkardt, könne die Halle von Teltow und Kleinmachnow allein
gestemmt werden: „Die finanzielle Situation in Kleinmachnow ist gut, die von
Teltow nicht schlechter“, sendete Burkardt Signale an Stahnsdorf, das sich
finanziell nicht am Bau der Halle beteiligen wolle. „Wir brauchen diese Halle“,
erklärte er und verwies dabei auch auf das dritte staatliche Gymnasium, das der
Region vom Landkreis ab 2009/10 zugesagt ist.
Wo das hin soll ist noch unklar. Auf dem Siemens-Gelände in Kleinmachnow, wo
die Groß-Halle entstehen soll und auch die Hoffbauer-Stiftung ihr Gymnasium
eröffnet, wäre auch für das kommunale Gymnasium Platz – eine „vernünftige
Entscheidung für die Region“, erklärte Burkhardt. Niemand hätte etwas von einem
Gymnasium weit ab vom möglichen Bildungszentrum, sagte er und meinte damit den
bereits diskutierten Standort in der Stahnsdorfer Annastraße – der noch ohne
Sporthalle ist.Tobias Reichelt