PNN 19.08.08

 

Baubeginn für 46 Meter hohen Funkmast Weiterer Standort

wird noch gesucht

Kleinmachnow - Am südlichen Ende der Kleinmachnower Rudolf-Breitscheid-Straße wird in den nächsten Tagen eine Mobilfunkanlage errichtet, deren Mast 46 Meter in die Höhe ragen soll. Die Bescheinigung der Bundesnetzagentur zum Betrieb der Anlage liege vor, ebenso die Baugenehmigung, teilte das Mobilfunkunternehmen O2 gestern mit. „Es ist alles sauber gelaufen und mit der Gemeinde abgestimmt“, versicherte Pressesprecher Frank Fritzsche auf Nachfrage der PNN. Mit dem Standort sollen Versorgungslücken im Funknetz des Unternehmens geschlossen werden.

Für seine Infrastruktur benötigt O2 noch zwei weitere Standorte in Kleinmachnow. Einer davon ist am Netto-Markt am Stolper Weg vorgesehen. Ein dritter Mast war ursprünglich in der Nähe des Wohnstiftes Augustinum geplant. Doch nach Protesten der Leitung der Senioreneinrichtung wurde von dem Vorhaben Abstand genommen. Ins Auge fasst das Mobilfunkunternehmen nun einen Standort auf einem Gewerbegelände in Berlin-Zehlendorf, nahe dem Teltowkanal. Doch einen Termin gibt es für die Errichtung der Anlage noch nicht. „Vor 2009/10 ist damit nicht zu rechnen“, sagt Fritzsche.

Bauausschuss-Chef Herbert Franke (BIK) bestätigte den PNN, dass von der Gemeindevertretung die beiden Standorte mehrheitlich abgesegnet wurden. Er selber habe jedoch dagegen gestimmt, erklärte Franke. Seine Bedenken teilt auch die Bürgerinitiative Mobilfunk in Kleinmachnow. Sie fordert die Errichtung von Masten nicht nur in reinen Wohngebieten auszuschließen, sondern auch in allgemeinen Wohngebieten. Viele Anwohner der Rudolf-Breitscheid-Straße hatten sich an die Initiative gewandt, nachdem der Standort in ihrem Wohnumfeld bekannt wurde. „Doch die Leute haben den Klageweg gescheut“, sagte Initiativen-Sprecherin Anne von Törne den PNN. Dass durch Strahlung der Mobilfunkanlagen gesundheitliche Schäden entstehen könnten, hätten die Unternehmen bislang immer von sich gewiesen, weiß von Törne. „Es ist nichts gefunden worden, das schaden könnte“, beruft sich auch O2-Sprecher Fritzsche auf jüngste internationale Forschungsergebnisse vom Juni 2008. Doch von Törne hat Zweifel: „Denn solange diese Forschung durch die Anbieter finanziert wird, sei nicht garantiert, dass unabhängige Ergebnisse zustande kommen".KiG