PNN 16.08.08

 

Zu viele Raser und immer mehr schwere Laster

Agenda-21-Gruppe fordert Schritte zur Verkehrsberuhigung auf Kleinmachnows Hauptstraßen

Kleinmachnow - Eine Verkehrsberuhigung auf den stark befahrenen Kleinmachnower Hauptstraßen hat die örtliche Agenda-21-Bewegung gefordert. Vor allem gegen Geschwindigkeitsüberschreitungen sollte konsequent vorgegangen werden, sagte die Sprecherin der Arbeitsgruppe Verkehr, Barbara Sahlmann. Gleichzeitig gelte es, über ein Tonnagen- limit für Lkw und ein Fahrverbot zu bestimmten Tageszeiten nachzudenken.

Seit mehr als zehn Jahren gebe es Initiativen zur Beruhigung des Autoverkehrs in Kleinmachnow. Profitiert hätten davon bisher vor allem die Anwohner der Nebenstraßen, in denen zum Großteil bereits Tempo 30 eingeführt wurde, so Sahlmann. „Die Anwohner der Hauptstraßen sind jedoch um Größenordnungen stärker vom Verkehr mit seinen negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensqualität betroffen als die Einwohner in den Nebenstraßen“, erklärte die verkehrspolitische Sprecherin.

Besonders betroffen seien laut Sahlmann die Anwohner der Durchgangsstraßen Zehlendorfer Damm und ThomasMüntzer-Damm. Hier gebe es nicht nur den Quellverkehr, sondern einen immer weiter ansteigenden Durchgangsverkehr. Vor allem Ortsfremde würden den Ort mit überhöhter Geschwindigkeit passieren. Zudem sei zu beobachten, dass immer mehr Lkw durch Kleinmachnow fahren, wahrscheinlich um die Mautgebühren auf der Autobahn einzusparen, berichtete Sahlmann. Vor allem in den Nachtstunden würden die Anwohner darunter besonders leiden.

Doch bis auf einige Überquerungshilfen für Füßgänger sei bisher nichts getan worden. „In Stellungnahmen zu mehreren Verkehrskonzeptionen wurden die Probleme der überhöhten Geschwindigkeiten auf den Kleinmachnower Hauptstraßen immer wieder deutlich angesprochen, und Bürgerinitiativen und Wählervereinigungen haben jahrzehntelang auf die Missstände hingewiesen: Ohne Erfolg“, so Barbara Sahlmann. Gesetzlich vorgeschrieben sei ein Interessenausgleich zwischen dem Fahrzeugverkehr und den Anwohnern einer Straße. Dieser stehe in Kleinmachnow für die Hauptstraßenbewohner jedoch noch aus.

Auf dem Zehlendorfer Damm im Abschnitt Friedensbrücke-Meiereifeld hat sich im vergangenen Jahr deshalb eine Bürgerinitiative zur Verkehrsberuhigung gegründet und die Gruppe Verkehr der Agenda 21 um Mithilfe bei der Lösung der Probleme gebeten. Hierbei seien laut Sahlmann aber in erster Linie die Verwaltungen und der Gemeindevertreterausschuss für Umwelt und Verkehr gefragt, die ebenfalls angeschrieben worden sind. ldg