PNN 15.07.08
Antrag
endgültig gescheitert
Kein kommunales Gymnasium in Kleinmachnow
Kleinmachnow - Nach
mehreren Anläufen schaffte es die Kleinmachnower CDU auch im finalen Versuch
nicht: Ihr Antrag für ein von Gemeinde getragenes Gymnasium lehnte das
Ortsparlament in seiner jüngsten Sitzung ab.
Bereits vor Monaten hatte die CDU vorgeschlagen, dass Kleinmachnow wegen des
enormen Bedarfs ein eigenes Gymnasium errichtet. Dass inzwischen der Kreistag
beschlossen hat, in der Region ein drittes staatliches Gymnasium zu eröffnen
und auch die Hoffbauer gGmbH in Kleinmachnow ein
dreizügiges evangelisches Gymnasium errichtet, hielt die Christdemokraten nicht
von ihrer Forderung ab. „Wir werden auf Dauer auch mit den beiden neuen
Gymnasium den Bedarf nicht decken können“, begründete CDU-Fraktionschef Ludwig Burkardt das Festhalten an der Idee.
In Kleinmachnow liegt die
Übergangsquote von Sechsklässlern aufs Gymnasium bei über 70 Prozent. Auch in
den beiden Nachbarkommunen liegt die Quote deutlich über dem
Landesdurchschnitt, so dass auch dort weiterhin mehr Plätze gebraucht würden.
„Es ist irrig anzunehmend, die Stahnsdorfer seien weniger lern– und
bildungswütig“, argumentierte Burkardt. Ein eigenes
Gymnasium sei zudem eine „kulturelle und gesellschaftliche Chance für Kleinmachnow.“
Doch dem Gros der Gemeindevertreter wäre ein kommunales Gymnasium zu viel des
Guten. „Zwei neue Schulen sind vorerst völlig ausreichend“, so WIR-Vertreter John Banhart. Der
SPD-Abgeordnete Frank Nägele animierte, die Perspektiven über die Ortsgrenze
hinaus zu sehen. „Wir haben auch Verantwortung für die Region zu tragen“, so
Nägele. Deshalb solle sich nun gemeinsam auf das Vorhaben des Kreises für ein
Gymnasium konzentriert und ein geeigneter Standort gesucht werden. Die
CDU-Initiative wollte Nägele als „ganz schlichten Wahlkampf“ enttarnen. „Das
mag gestattet sein, aber nicht mit unseren Stimmen.“
Der CDU-Antrag wurde mit 18 zu 6 Stimmen abgelehnt. pek