Potsdamer Neueste Nachrichten 23.06.08
Bernd
Albers ist Bürgermeister
Unabhängiger Bewerber gewinnt Stichwahl gegen SPD-Kandidatin Ruth Barthels
Stahnsdorf -
Stahnsdorf hat gewählt: Bernd Albers ist neuer Bürgermeister in Stahnsdorf. Der
Kandidat der unabhängigen Wählerinitiative „Bürger für Bürger“ gewann gestern
die Stichwahl gegen Ruth Barthels, der von der SPD ins Rennen geschickt worden
war. Nach der Auszählung der Stimmen verbuchte Albers 57,11 Prozent. Barthels
kam auf 42,89 Prozent, womit sich nach dem ersten Wahlgang vor drei Wochen um
lediglich zwei Prozentpunkte steigern konnte. Die Wahlbeteiligung lag bei 42,17
Prozent.
Einer der ersten Gratulanten gestern Abend war der scheidende Bürgermeister
Gerhard Enser (CDU), der seine Amtsgeschäfte offiziell am 4. Juli an Albers
übergeben wird. Dieser freue sich über das Ergebnis und das Vertrauen, das die
Stahnsdorfer in ihn setzen, sagte der 39-Jährige in einer ersten Reaktion. Er
werde sich für „noch mehr Transparenz“ bei Verwaltungsvorgängen und politischen
Entscheidungen einsetzen und sich um eine sachliche Auseinandersetzung im
Ringen um „gute Lösungen“ für Stahnsdorf bemühen. Seine Konkurrentin Barthels
zeigte sich als faire Verliererin und wünschte dem künftigen Rathauschef eine
„glückliche Hand für Stahnsdorf“.
Albers hatte im Wahlkampf vor allem
seine Unabhängigkeit betont und angekündigt, im Falle seiner Wahl zwischen den
Etablierten der Gemeindepolitik – CDU und SPD stehen sich konträr gegenüber –
moderieren und Kräfte bündeln zu wollen. „Ich habe keine Interessengruppen zu
bieten und kann völlig frei und sachorientiert agieren“, sagte Albers gegenüber
den PNN. Deshalb sei er optimistisch, das schwierige Amt ausfüllen zu können.
Er setze sich mit mehr Freude aber auch Respekt auf den Chefsessel im Rathaus.
Albers hatte die Wahlempfehlung der in den kleinen Ortsteilen engagierten
Wählerinitiative „Wir Vier“, während sich die Stahnsdorfer Bündnisgrünen für
die SPD-Kandidatin Barthels ausgesprochen hatte. Die CDU, die mit ihrer
Kandidatin Ute Stelter bereits im ersten Wahlgang gescheitert war, hatte keine
Empfehlung ausgesprochen
Sowohl im Lager der SPD wie auch bei den „Bürger für Bürgern“ hatte man mit
Genugtuung die hohe Wahlbeteiligung bei der gestrigen Stichwahl begrüßt. Wäre
die Mindestzahl von 31 Prozent nicht erreicht worden, hätte das
Gemeindeparlament den Bürgermeister bestimmt. Mit der Freude eines Siegers
registrierte Albers und mit Anerkennung Barthels: „Stahnsdorf hat gewählt.“ pek