Potsdamer Neueste Nachrichten 10.06.08
Tempo 30 statt neuer Marx-Straße Kleinmachnower fordern Alternativen zum Ausbau
Kleinmachnow - Die
Anwohner der Kleinmachnower Karl-Marx-Straße wehren sich gegen den geplanten
Straßenausbau vor ihrer Haustür. In einem Brief appellieren die Bewohner des betroffenen
Bereichs zwischen der Förster-Funke-Allee und dem Zehlendorfer Damm an die
Kleinmachnower Verwaltung und die Mitglieder des Bauausschusses, die Straße
nicht zu erneuern. Stattdessen unterbreiteten sie Vorschläge, wie man die
Straße vom Verkehr entlasten und den Ausbau verhindern könnte.
Für rund 400 000 Euro plant die Verwaltung den kurzen Straßenabschnitt komplett
auszubauen. Im Zuge dessen sollen die Straße schmaler, Fuß- und Radwege
erneuert, Bäume gepflanzt, die Zufahrt zur Internationalen Schule auf dem
Seeberg vergrößert und das Abwasser künftig über Filteranlagen in den Spandauer
Teich geleitet werden (PNN berichteten). Zu teuer, finden die verärgerten
Anwohner, die nun bereits zum dritten Mal für die Straße zahlen müssten.
Bereits im März hatten viele Anwohner bei einem Vor-Ort-Termin mit den
Mitgliedern des Bauausschusses, der Verwaltung und den Straßenplanern
gefordert, den Ausbau zu verhindern. Im April folgte eine Anwohnerversammlung,
auf der „deutlich wurde, dass ein solcher Umbau nicht gewünscht wird“, heißt es
in dem Brief. Dennoch verfolge die Verwaltung weiter die teuren Baupläne in der
Straße. Deshalb sahen sich die Bewohner gezwungen, eigene Vorschläge zu
entwickeln. Statt dem Neubau, der die Straße fit für den Schwerlastverkehr
machen soll, fordern sie den Lkw-Verkehr einzuschränken. Eine
Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h könnte zusätzlich entlasten und parkende
Autos den Verkehr verlangsamen. Wer dennoch zu schnell fahre, sollte bereits
jetzt durch Geschwindigkeitskontrollen der Polizei gestört werden. Statt einen
neuen Geh- und Radweg zu bauen, sollte der alte doppelspurige Radweg umgewidmet
und auch für Fußgänger zugänglich gemacht werden, so die Vorschläge. Durch die
vergrößerte Zufahrt zum Seeberg und die angekündigten Baumaßnahmen in diesem
Bereich befürchten die Anwohner mehr Verkehr und weitere Schäden. „Wir sind
nicht bereit und zum Teil auch nicht in der Lage, Maßnahmen mitzufinanzieren,
die wir nicht benötigen und die uns eher schaden als nützen“, lautet es im Brief.
Vielen genüge der jetzige, immer noch gute Zustand der Straße. tor